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STANDPUNKT/098: Religion gehört auch in den öffentlichen Raum (Initiative kulturelle Integration)


Initiative kulturelle Integration - Pressemitteilung vom 18. März 2018

Religion gehört auch in den öffentlichen Raum

Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, ist am Tag des Inkrafttreten des Grundgesetzes am 24. Mai 1949 positiv geklärt worden


Berlin, den 18.03.2018. In den letzten Tagen wurde eine äußerst rückwärtsgewandte Diskussion über die Religionsfreiheit in Deutschland geführt. Dabei ist die Frage seit Inkrafttreten des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland am 24. Mai 1949 in Artikel 4 des Grundgesetzes eindeutig geklärt: Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Die Initiative kulturelle Integration hat sich im letzten Jahr in ihren "Fünfzehn Thesen zur kulturellen Integration" intensiv auch mit der Frage beschäftigt ob Religion in den öffentlichen Raum gehört. Die These 4 der Initiative lautet: Religion gehört auch in den öffentlichen Raum. Religionen können wichtige Beiträge zur kulturellen Integration leisten. In Deutschland sind Staat und Religion klar voneinander unterschieden, aber auch aufeinander bezogen. Den Religionen wird die Möglichkeit gegeben, in der Öffentlichkeit sichtbar aufzutreten und aktiv am gesellschaftlichen Leben mitzuwirken. Zugleich aber unterliegen sie den geltenden rechtsstaatlichen Regeln und einem öffentlichen Diskurs. Dieses Verhältnis von Staat und Religion hat sich in Deutschland bewährt. Die ökumenische Verständigung, der interreligiöse Dialog und die friedensstiftende Kraft von Religion sollten gestärkt werden. Hier können Gemeinsamkeiten gefunden werden, um mit bestehenden Unterschieden konstruktiv umzugehen.

Der Moderator der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Im Grundgesetz wird die Religionsfreiheit in unserem Land zu einem der unveräußerlichen Grundrechte erhoben, das gilt selbstverständlich auch für Muslime und den Islam. Spannend ist die Frage, ob und wenn ja, wie deutlich, Religion in den öffentlichen Raum gehört. Hier hat die Initiative Kulturelle Integration klar Position bezogen und hierüber kann man auch gerne beherzt streiten. Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, wenn Muslime in Deutschland leben, ist am Tag des Inkrafttreten des Grundgesetzes am 24. Mai 1949 positiv geklärt worden. Einer Debatte darüber bedarf es nicht."



Initiative kulturelle Integration:

Die Initiative kulturelle Integration hat sich im Dezember 2016 gegründet um erste Antworten auf Fragen wie "Welchen Beitrag kann Kultur zur Integration und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten?" zu finden und auch offene Fragen zu benennen. Sie geht auf eine Idee des Deutschen Kulturrates zurück und ist überparteilich.

Erste Aufgabe der Initiative war es, mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft, der Sozialpartner, der Kirchen und Religionsgemeinschaften, der Medien, der Bundesregierung, der Länder und Kommunen Thesen zu erarbeiten, in denen es um das Gelingen von kultureller Integration in einem vielfältigen Deutschland geht. Diese 15 Thesen wurden am 16. Mai 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Initiatoren:
Deutscher Kulturrat; Bundesministerium des Innern; Bundesministerium für Arbeit und Soziales; Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien; Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration

Mitwirkende Institutionen:
ARD; Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege; Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände; Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger; Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände; Deutsche Bischofskonferenz; Deutscher Beamtenbund und Tarifunion; Deutscher Gewerkschaftsbund; Deutscher Journalisten-Verband; Deutscher Landkreistag; Deutscher Naturschutzring; Deutscher Olympischer Sportbund; Deutscher Städte- und Gemeindebund; Deutscher Städtetag; Evangelische Kirche in Deutschland; Forum der Migrantinnen und Migranten im Paritätischen; Koordinationsrat der Muslime; Neue Deutsche Organisationen; Verband Deutscher Zeitschriftenverleger; Verband Privater Rundfunk und Telemedien; ZDF; Zentralrat der Juden in Deutschland

Mehr Informationen zur Initiative kulturelle Integration finden Sie unter:
www.kulturelle-integration.de.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. März 2018
Deutscher Kulturrat e.V.
Mohrenstr. 63, 10117 Berlin
Telefon: 030-226 05 28-0, Fax: 030-226 05 28-11
E-Mail: post@kulturrat.de
Internet: http://www.kulturrat.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. März 2018

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