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KIRCHE/778: Ökumenischer Rat der Kirchen erneuert Aufruf zu Frieden in Darfur (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 1. September 2009

ÖRK erneuert Aufruf zu Frieden in Darfur


Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) hat im Rahmen seiner Tagung in dieser Woche nochmals das Thema Sudan aufgegriffen und eine "Erklärung zur Darfur-Krise im Kontext des Sudan" verabschiedet. Seit Beginn des Jahres 2003, so die Formulierung des Statements, "hat der Konflikt in Darfur eine erdrückende Welle der Gewalt entfesselt, die zum Tod von Hunderttausenden von Zivilpersonen und zu einer riesigen humanitären Krise geführt" haben.

Sowohl der ÖRK-Zentralausschuss als auch der Exekutivausschuss hatten sich in der Vergangenheit bereits mehrfach zum Thema Sudan und dem Konflikt in der Region Darfur geäußert. Im September 2006 hatte der Zentralausschuss eine Untersuchung in Auftrag gegeben, ob die "Verwendung des Begriffs 'Völkermord' für die Krise in Darfur unter Berücksichtigung der in diesem Zusammenhang international vereinbarten Konventionen" angemessen ist, und um einen Vorschlag für die Kirchen gebeten.

Ein Zwischenstand dieser Untersuchung [1], der jüngsten Erklärung als Hintergrundinformation angefügt, bezeichnet den Konflikt in Darfur als eine "moralische Herausforderung für die internationale Gemeinschaft."

Die neue Erklärung, von den Delegierten des Zentralausschusses am 1. September verabschiedet, "verurteilt die gegen unschuldige Zivilpersonen in Darfur in großem Umfang begangenen Gräueltaten." Darüber hinaus ruft sie die sudanesische Regierung "dringend auf, die vollständige Verantwortung für den Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger zu übernehmen, unabhängig von deren ethnischer, religiöser oder politischer Zugehörigkeit" und "ununterbrochene humanitäre Hilfe für alle leidenden Menschen in Darfur zuzulassen."

Weiter ersucht die Erklärung die sudanesische Regierung alle von ihr unterzeichneten Erklärungen und Abkommen, "insbesondere das Umfassende Friedensabkommen" einzuhalten, das 2005 zwischen der Regierung Sudans und der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung/-armee im Süden des Landes unterzeichnet worden war. Die Erklärung ruft die afrikanischen Staaten und die internationale Gemeinschaft dringend auf, den Friedensprozess "durch konstruktive Gespräche mit allen am Konflikt beteiligten Parteien" zu unterstützen.

Weiter begrüßt die Erklärung die Unterstützung durch die Friedenstruppe der UNAMID (gemeinsame Mission der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union in Darfur) und anerkennt "die bedeutsame Rolle der Kirchen im Sudan bei de Förderung des interreligiösen Dialogs und dem Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit, Versöhnung und die Achtung der Würde und des Wohlergehens aller Menschen im Sudan".

Die Erklärung schließt mit der Ermutigung an alle Christen, "für ein Ende der Feindseligkeiten in Darfur und für einen bleibenden Frieden im Sudan zu beten".

Der vollständige Text der Erklärung:
http://www.oikoumene.org/?id=7166&L=2

ÖRK Mitgliedskirchen im Sudan:
http://www.oikoumene.org/de/mitgliedskirchen/regionen/afrika/sudan.html

Weiter Informationen über die Tagung des Zentralausschusses:
http://www.oikoumene.org/cc2009

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.

[1] http://www.oikoumene.org/?id=7159&L=2


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Quelle:
Pressemitteilung vom 1. September 2009
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. September 2009