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KIRCHE/509: Ökumenischer Rat nimmt Stellung zur Glaubenskongregation (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 11. Juli 2007

Der stellvertretende ÖRK-Generalsekretär kommentiert das am Dienstag veröffentlichte Dokument der Kongregation für die Glaubenslehre


"Jede Kirche ist als Kirche katholisch und nicht einfach ein Teil davon. Jede Kirche ist katholische Kirche, aber nicht deren Ganzheit. Jede Kirche vollzieht ihre Katholizität, indem sie in Gemeinschaft mit den anderen Kirchen steht."

Diese Erklärung der 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), die im Februar 2006 in Porto Alegre (Brasilien) stattfand, ist Ausdruck der gemeinsamen Anstrengungen der Gemeinschaft von 347 ÖRK-Mitgliedskirchen, ihre Einheit in Christus sichtbar zu machen.

An diese Erklärung zu erinnern, die in dem Dokument "Berufen, die eine Kirche zu sein: Eine Einladung an die Kirchen, ihre Verpflichtung zur Suche nach Einheit zu erneuern und ihren Dialog zu vertiefen" enthalten ist, scheint angemessen zu sein im Blick auf die "Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche", die heute von der Kongregation der römisch-katholischen Kirche für die Glaubenslehre veröffentlicht wurden.

Die 9. ÖRK-Vollversammlung bestätigte die "in der ökumenischen Bewegung erzielten Fortschritte" und ermutigte die Gemeinschaft der Mitgliedskirchen, "diesen beschwerlichen und dennoch freudigen Weg weiterzugehen, im Vertrauen auf Gott den Vater, Sohn und Heiligen Geist, dessen Gnade unser Ringen um Einheit in Früchte der Gemeinschaft verwandelt".

Im Verständnis der Vollversammlung wird "das ehrliche Miteinanderteilen von Gemeinsamkeiten, Divergenzen und Unterschieden allen Kirchen helfen, nach dem zu trachten, was zum Frieden beiträgt und das gemeinsame Leben auferbaut".

Wie bereits im Jahr 2000, als die Kongregation für die Glaubenslehre die Erklärung Dominus Iesus veröffentlichte, betont der Ökumenische Rat der Kirchen die Bedeutung eines echten ökumenischen Dialogs und des gemeinsamen christlichen Zeugnisses in den Fragen, die die Welt heute bewegen.

Georges Lemopoulos
Stellvertretender ÖRK-Generalsekretär

[Anm. für die Redaktion: Georges Lemopoulos ist amtierender ÖRK-Generalsekretär, wenn der ÖRK-Generalsekretär, Pfr. Dr. Samuel Kobia, auf Reisen ist.]

Vollständiger Wortlaut des Dokuments "Berufen, die eine Kirche zu sein" unter:
http://www.wcc-assembly.info/de/motto-themen/dokumente/ 1-erklaerungen-andere-angenommene-dokumente/christliche-einheit-und-botschaft-an-die-kirchen/ berufen-die-eine-kirche-zu-sein-in-der-angenommenen-fassung.html


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Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 347 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Juli 2007
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2007