Schattenblick →INFOPOOL →RELIGION → CHRISTENTUM

KIRCHE/491: Huber predigt beim Kirchentag auf dem Hesselberg (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 27.05.2007

Salz der Erde sein

Ratsvorsitzender predigt beim Kirchentag auf dem Hesselberg


Das Reich Gottes sei eine Kraft, die Verhältnisse verändert, erklärt der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in seiner Predigt beim fränkischen Kirchentag auf dem Hesselberg. In den unterschiedlichen Bildern vom Senfkorn, vom Salz, vom Sauerteig zeige Jesu, "wie unscheinbar das Reich Gottes kommt und wie groß seine Wirkungen sind." Mit der Hoffnung auf das Reich Gottes sei versprochen, dass die Armen das Evangelium hören; den Gefangenen die Freiheit verkündigt wird, den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen." Fordere nicht zu dem Versuch auf, möglichst salzig zu sein. Jesu stellt fest: "Ihr seid das Salz der Erde."

Auch wenn es in der Geschichte der Kirche immer wieder Tendenzen gegeben habe, die Seligpreisung der Armen zu vergessen und sich mit der missverstandenen Aussage Jesu zu beruhigen, sein Reich sei nicht von dieser Welt. Wolfgang Huber ist sich sicher: "So lässt sich die verwandelnde Kraft der biblischen Botschaft nicht still stellen." Der Ratsvorsitzende weist darauf hin, dass diese Botschaft auch nicht verschweigen in einer Zeit, "in welcher der Hilferuf der Armen neu zu uns schallt: sei es im eigenen Land oder in Afrika, dem Nachbarkontinent Europas, den wir niemals verloren geben dürfen"; in einer Zeit, in der gefragt werde, "wie ernst wir unsere Verantwortung für die kommenden Generationen nehmen."

Über lange Zeit sei weithin akzeptiert worden, dass Glaubensfragen aus der Öffentlichkeit verdrängt wurden. Viele haben die öffentliche Unentbehrlichkeit unserer Kirche lieber mit anderen Themen unter Beweis gestellt als mit dem Bekenntnis zu Christus und dem unverschämten Zutrauen zum Heiligen Geist: "Wir haben dem Salz seine Kraft genommen," erinnert der Ratsvorsitzende. Nun werde gefragt, so der Ratsvorsitzen, ob Christen sich als Salz der Erde bewähren. Viele Menschen würden gerade in diesen Wochen die klare Stimme der Christen und der Kirchen erwarten.

Die Einsicht, dass der globale Klimawandel durch menschliches Handeln verursache, erhalte eine erdrückende Wahrscheinlichkeit, mahnt der Ratsvorsitzende: "Wie wir uns als Christen dazu verhalten, hat auch mit der Frage zu tun, ob wir einem um sich greifenden Fatalismus folgen oder uns als Salz der Erde erweisen. Unsere Möglichkeiten, glaubwürdig zu leben und überzeugend zu wirken, sind längst noch nicht ausgeschöpft." Es stehe viel auf dem Spiel. Am Ende der Sintflut verspricht Gott, dass Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören werden. Aufgabe sei es, diese Verheißung Gottes in Wort und Tat zu bezeugen. Das führe zu der Verantwortung, dass nicht Unverstand und Egoismus Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter aus dem Gleichgewicht bringen. Wolfgang Huber weiter: "Als Salz der Erde müssen wir auch den Mut zu konkreten Zielsetzungen haben - zum Beispiel zu der, dass die Abgabe von Kohlendioxid an die Atmosphäre schneller und wirksamer eingeschränkt werden muss, als bisher geplant wird. Deutlichkeit ist gefragt; denn von Gott sind wir in die Verantwortung für seine Schöpfung und für die kommenden Generationen gerufen."

Hannover/Berlin, 27. Mai 2007
Pressestelle der EKD
Christof Vetter


*


Quelle:
Pressemitteilung 109/2007 vom 27.05.2007
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover
Telefon: (0511) 2796-268/269/265/267
Fax: (0511) 2796-777
Email: pressestelle@ekd.de
Internet: www.ekd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2007