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KIRCHE/2148: EKD-Synode diskutiert Aufarbeitung sexualisierter Gewalt (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 13.11.2018

EKD-Synode diskutiert Aufarbeitung sexualisierter Gewalt

Bischöfin Fehrs stellt 11-Punkte-Plan vor


Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will ihre Maßnahmen zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt deutlich ausweiten. Dazu haben Rat und Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im zweiten Halbjahr 2018 gemeinsam ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt. Bischöfin Kirsten Fehrs hat dies heute [13.11.18] der in Würzburg tagenden Synode, dem evangelischen Kirchenparlament, mit einem 11-Punkte-Handlungsplan vorgestellt, der u. a. neue Studien sowie eine unabhängige zentrale Ansprechstelle umfasst.

Bischöfin Fehrs unterstrich, dass bereits seit 2010 Kirche und Diakonie Maßnahmen der Prävention, Intervention und Hilfe ergriffen haben. Dies mit dem Ziel, "sich mit dem Leid der Betroffenen auseinanderzusetzen und Verantwortung für die Verfehlung der Institution zu übernehmen. Fehrs: "Das heute diskutierte Thema ist also nicht neu. Die EKD fängt nicht erst bei Null an." Deutlich ausgebaut werden sollen nach Angaben von Fehrs die Maßnahmen zur systematischen Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche. Für die Umsetzung des 11-Punkte-Plans stellt die EKD 2019 rund 1 Million Euro bereit. Fehrs: "Sieht man exemplarisch auf die Aufarbeitung in der Nordkirche, ist zu sagen: Die evangelische Kirche hat systemisch gesehen ganz spezifische Risikofaktoren, die noch deutlicher als bisher zu analysieren sind, um sie anzugehen." So werden die landeskirchlichen Aufarbeitungsprozesse um zwei überregionale Studienvorhaben ergänzt. Die EKD hat darüber hinaus einen fünfköpfigen Beauftragtenrat gebildet. Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs ist Sprecherin des neuen Gremiums. Als Konsequenz aus einem Hearing Mitte 2018 der "Unabhängigen Aufarbeitungskommission" des "Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs" (UBSKM) wird die EKD 2019 eine unabhängige zentrale Ansprechstelle für Betroffene einrichten.


Weitere Informationen unter:
https://www.ekd.de/Missbrauch-23975.htm
https://www.ekd.de/Hinschauen-Helfen-Handeln-bei-Missbrauch-24023.htm

Der vollständige Wortlaut des Berichts steht zur Verfügung unter: https://www.ekd.de/weitere-berichte-39241.htm

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Quelle:
Pressemitteilung 152/2018 vom 13.11.2018
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover
Telefon: (0511) 2796-268/269/265/267, Fax: (0511) 2796-777
E-Mail: pressestelle@ekd.de
Internet: www.ekd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2018

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