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KIRCHE/1541: Erzbischof Zollitsch beendet das "Jahr des Glaubens" (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 24.11.2013

"Raum für das Handeln Gottes öffnen"

Erzbischof Zollitsch zum Abschluss des "Jahr des Glaubens"



Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hat zu einem mutigen Christusbekenntnis in der Öffentlichkeit aufgerufen. Zum Abschluss des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen "Jahr des Glaubens" feierte Erzbischof Zollitsch heute einen Gottesdienst im Freiburger Münster. In seiner Predigt erinnerte er daran, dass der Glaube verpflichte, in einer veränderten Zeit neu zu schauen, wie Christen heute leben und Zeugen des Evangeliums sein können.

Erzbischof Zollitsch würdigte die Initiative von Papst Benedikt XVI., die sein Nachfolger, Papst Franziskus, aufgegriffen habe. Das "Jahr des Glaubens" sei auch in Deutschland auf positive Resonanz gestoßen: "Ich bin dankbar für jede Pfarrgemeinde, jede Gruppe und jede Gemeinschaft, die das Anliegen des 'Jahr des Glaubens' aufgegriffen haben. Aus zahlreichen Rückmeldungen weiß ich, wie viel Stärkung, Ermutigung und Erneuerung davon ausgegangen ist", so Zollitsch. Er sei überzeugt, dass "gerade das, was im Kleinen und Verborgenen geschieht, das Entscheidende und wahrhaft Leben stiftende ist. Hier ereignet sich Kirche, hier wird der Glaube lebendig und kraftvoll, vollzieht sich die Wandlung der Herzen, die zur Wandlung der Welt führen will". Der Reichtum der Kirche zeige sich in der lebendig gelebten Beziehung zu Jesus Christus, im Zeugnis der Nächstenliebe und in der Hinwendung zu den Menschen: "Davon lebt die Kirche, dafür ist sie da. Sie ist der Ort, an dem der Glaube von Generation zu Generation weiter gegeben wird."

In seiner Predigt wandte sich Erzbischof Zollitsch gegen verzerrende Bilder zum Wirken der Kirche in der Öffentlichkeit: "Durch eigene Schwächen, die unser Glaubenszeugnis verdunkeln, konnte das Licht dieser frohen Botschaft nicht immer durchscheinen. Immer wieder war dann zu hören, dass der Glaube an Jesus Christus zwar wertvoll und wichtig sei, dass es dafür aber nicht die Kirche brauche, der es vor allem um die Selbsterhaltung und ihre eigenen Finanzen gehe. Ich gebe zu, dass mich dieser Vorwurf gerade in dieser Pauschalisierung und Verallgemeinerung sehr trifft und gewaltig schmerzt. Denn das Anliegen der Kirche ist genau das Gegenteil. Es ist richtig, dass wir dafür finanzielle Mittel brauchen. Aber eine Kirche, der es vor allem darauf ankäme, wäre selbst sehr arm." Erzbischof Zollitsch fügte hinzu: "Ja, wir sind in der Kirche nicht die Perfekten, die wir manchmal vielleicht sein wollen und die manchmal auch in uns projiziert werden. Wir dürfen uns unsere eigene Schwachheit eingestehen. Denn so schaffen wir Raum für das Handeln Gottes. Dann sind nicht wir diejenigen, die die Welt erlösen zu müssen meinen. Auf diese Weise geben wir Gott seine Größe, die er an uns zeigen kann."

Erzbischof Zollitsch ermutigte, mit der Kraft aus dem "Jahr des Glaubens" die christlichen Werte in der Gesellschaft in Erinnerung zu rufen. Wie arm wäre die Welt, wenn alles, was das Christentum gebracht hätte, nicht mehr existent sei: "Werte wie Solidarität und Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Einsatz für Schwächere erwachsen dem christlichen Glauben und sind das Fundament unserer freiheitlichen Gesellschaft."

Das "Jahr des Glaubens" wurde von Papst Benedikt XVI. am 11. Oktober 2012 eröffnet. Auf ihrer Homepage unter www.dbk.de informierte die Deutsche Bischofskonferenz in einem Dossier über die theologische Bedeutung dieses Jahres. Über 2 Millionen Mal wurde ein Gebetszettel verbreitet, der das Glaubensbekenntnis zum Inhalt hatte. Erzbischof Zollitsch würdigte als wichtiges Ereignis im "Jahr des Glaubens" die Bischofssynode zur Neuevangelisierung, die im Oktober 2012 in Rom stattfand: "Die Synode, an der vier deutsche Bischöfe teilgenommen haben, vermochte es, das Herzstück der Glaubensverkündigung und -vermittlung zu treffen. Die Synode war eine Bereicherung und der Glaube - weit über die Synode hinaus - war gut im Gespräch. Deshalb wird das 'Jahr des Glaubens' auch länger wirken als es dauert."

Hinweise:
Die Predigt von Erzbischof Zollitsch zum Abschluss des "Jahr des Glaubens" finden Sie dieser Pressemitteilung angehängt und steht zum Herunterladen unter www.dbk.de bereit. Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf www.dbk.de im Dossier "Jahr des Glaubens" und unter www.annusfidei.va.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 204 vom 24. November 2013
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. November 2013