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GEWERKSCHAFT/1067: Amazon-Streiks gehen weiter - ohne Tarifvertrag auch vor Weihnachten (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. Oktober 2014

Amazon-Streiks gehen weiter - ohne Tarifvertrag auch vor Weihnachten



Berlin, 29.10.2014 - Die Streiks beim Versandhändler Amazon werden verlängert. Das beschlossen die Streikenden an den Standorten in Bad Hersfeld (Hessen), Graben (Bayern) und Rheinberg (Nordrhein-Westfalen). Dort sollen die Arbeitsniederlegungen bis Freitag zum Schluss der Spätschicht fortgesetzt werden. In Leipzig entscheidet die Streikleitung auf Beschluss der Streikversammlung morgen über das weitere Vorgehen.

Am heutigen Mittwoch trugen die Beschäftigten ihre Forderung nach einem Tarifvertrag auf die Straße. Die Streikenden aus Graben versammelten sich zu einer Kundgebung vor der Zentrale der Amazon.de GmbH in München. "Amazon hat es selbst in der Hand, dass Lieferversprechen und Weihnachtsgeschäft reibungslos laufen. Solange Amazon den Beschäftigten den Respekt und Schutz durch Tarifverträge verweigert, werden wir den Druck aufrechterhalten. Das gilt auch im Weihnachtsgeschäft", sagte Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), in München.

Streikende aus den beiden NRW-Versandhandelszentren Rheinberg und Werne waren am Vormittag zum Eröffnungstag der Messe NEOCOM für E-Commerce, Multichannel und Marketing nach Düsseldorf gereist, bei der Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber als Eröffnungsredner auftrat. "Die Messebesucher sollen wissen, dass Amazon den Tarifvertrag ablehnt und Löhne und Arbeitsbedingungen einseitig und willkürlich festlegt", so Nutzenberger. "Und Herr Kleber muss wissen: Wenn er die Beschäftigten nicht in der Münchner Zentrale empfangen kann, reisen die Beschäftigen auch zu ihm nach Düsseldorf. Er sollte den Mut und die Entschlossenheit der Amazon-Beschäftigten nicht unterschätzen", betonte die Gewerkschafterin. In Bad Hersfeld zogen die streikenden Amazon-Beschäftigten in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt.

Insgesamt beteiligten sich auch heute mehr als 2.000 Beschäftigte an den Streiks in Graben, Leipzig, Bad Hersfeld, Rheinberg und Werne.

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Quelle:
Presseinformation vom 29.10.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2014