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GEWERKSCHAFT/841: Insolvenz für Praktiker-Beschäftigte bedroht Existenzen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 11. Juli 2013

Insolvenz für Praktiker-Beschäftigte bedroht Existenzen



Berlin, 11.07.2013 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bewertet den nach der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Praktiker AG verkündeten Weg in die Insolvenz für viele der Beschäftigten als "menschliche und existenzielle Tragödie".

"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Praktiker waren bereit, für drei Jahre auf jeweils rund fünf Prozent ihres Jahresgehaltes zu verzichten als wichtigen Baustein für eine gesicherte Zukunftsperspektive von Praktiker. Umso bitterer ist es, dass nun in der Folge der Insolvenz viele der Menschen ihren Arbeitsplatz und damit ihre berufliche Existenz verlieren könnten", sagte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel.

ver.di werde das weitere Verfahren in der Insolvenz - in enger Abstimmung mit den Betriebsräten - begleiten und im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Sicherung von möglichst vielen Arbeitsplätzen auch in den zuständigen Gremien mitwirken. Darüber hinaus werde ver.di die Beschäftigten so rasch wie möglich über die möglichen Folgen des Insolvenzverfahrens und die weiteren Schritte informieren, betonte Nutzenberger.

Ziel müsse nun die sogenannte Insolvenz in Eigenverantwortung sein. Diese biete eher die Möglichkeit, viele Arbeitsplätze zu retten, während bei einer Insolvenz im Regelverfahren die Zerschlagung des Konzerns drohe, was der Vernichtung vieler Existenzen gleichkommen würde. Durch die Insolvenz in Eigenverantwortung besteht die Chance, dass die wirtschaftlich zu führenden Filialen des Gesamtkonzerns erhalten werden können und damit mehr Menschen in Beschäftigung bleiben. Dies wird jedoch vom weiteren Verfahren abhängen.

Derzeit sind bei Praktiker und Max Bahr in Deutschland insgesamt rund 15.000 Menschen beschäftigt.

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Quelle:
Presseinformation vom 11.07.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juli 2013