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GEWERKSCHAFT/824: Ab heute Streik bei Karstadt - "Beschäftigte haben Recht auf Tarifbindung" (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 3. Juni 2013

Ab heute Streik bei Karstadt - "Beschäftigte haben Recht auf Tarifbindung"



Berlin, 03.06.2013 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft ab Arbeitsbeginn des 3. Juni alle Beschäftigten vom Alsterhaus, von Karstadt Bergedorf, Karstadt Billstedt, Karstadt Eimsbüttel, Karstadt Harburg, Karstadt Mönckebergstraße, Karstadt Wandsbek, Karstadt Sport Mönckebergstraße und Karstadt Sport Wandsbek, alle Karstadt Feinkost Betriebe im Hamburger Stadtgebiet und von Karstadt Facility Management Hamburg zum Streik auf.

Grund des Arbeitskampfes ist, dass die Geschäftsführung von Karstadt bundesweit die Tarifbindung aufgekündigt hat. Damit würden alle Tariferhöhungen, die ver.di in den aktuellen Tarifverhandlungen aushandelt, bei Karstadt nicht mehr ausgezahlt. Der zuständige Hamburger Fachbereichsleiter Arno Peukes dazu: "Der Tarifausstieg ist ein Affront gegen alle Karstadt-Beschäftigten. Sie sind es, die in den vergangenen Jahren rund 650 Mio. Euro in das Unternehmen investiert haben. Und nun sind es wieder die Beschäftigten, die nach Jahren des Verzichts jetzt nach dem Ende des Sanierungstarifvertrages wieder mit Einkommensverzicht gestraft werden sollen."

Auch Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen hat sich nicht an seine Versprechen aus dem Jahr 2010, dem Jahr der Übernahme aus der Insolvenz, gehalten. Dazu Peukes: "Damals hat er erklärt, nach Auslaufen des alten Sanierungstarifvertrages wieder den üblichen Tariflohn zu zahlen. Daran hat er sich nicht gehalten. Übrigens: Genau wie die Beschäftigten hat auch er investiert - für ihn war es ein Euro."

Heute Abend wollten die Streikenden mit dem Karstadt-Eigner ins Gespräch kommen. Daraus wird nichts, da die Körber Stiftung eine Veranstaltung mit Nicolas Berggruen am heutigen Tag abgesagt hat. Peukes dazu: "Auch wenn bislang keine Gründe für die Absage publik geworden sind, liegt für uns der Verdacht nahe, dass Herr Berggruen die Konfrontation mit den Beschäftigten scheut. Es gibt von Seiten der Beschäftigten viele Fragen, auf die es endlich klare Antworten geben müsste."

"Mit unserem Streik wollen wir Karstadt zurück in die Tarifbindung bringen. Heute ist der Anfang - und wir haben einen langen Atem", kündigt Peukes an.

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Quelle:
Presseinformation vom 03.06.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juni 2013