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GEWERKSCHAFT/723: Umbau der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung - Tarifverhandlungen gefordert (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 8. November 2012

Umbau der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung: ver.di fordert Bundesregierung zu Tarifverhandlungen auf



Berlin, 08.11.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Bundesregierung umgehend zu Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und weiterer Bereiche des Bundesverkehrsministeriums auf. Hintergrund sind die Pläne des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zum Umbau der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die den Abbau von mehr als 2.000 Stellen in diesem Bereich vorsehen. "Trotz aller Widerstände arbeitet das Ministerium weiter an der Umsetzung der Reform, die massive Veränderungen für die bundesdeutsche Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zur Folge haben wird", sagte Achim Meerkamp, ver.di-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Berlin. "Beschäftigte werden durch die Zentralisierung der Aufgaben Arbeitsplätze verlieren, für eine Vielzahl der verbleibenden Beschäftigten werden sich die Arbeitsbedingungen einschneidend verändern."

Weiter betonte Meerkamp: "Nach Ankündigungen aus dem Bundesverkehrsministerium rechnen wir in näherer Zukunft mit deutlichen Umstrukturierungen und Veränderungen in allen Bereichen des Ministeriums und seiner nachgeordneten Behörden. Die sogenannte Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist offenbar nur der Anfang, um weitere Aufgaben zu zentralisieren. Damit werden sich die Arbeitsbedingungen für eine Vielzahl von Beschäftigten massiv verändern, zudem droht der Abbau weiterer Arbeitsplätze. Eine Reform kann nur dann erfolgversprechend sein, wenn die Beschäftigten vor den negativen Folgen geschützt und Kündigungen ausgeschlossen werden. Deshalb haben wir zu Tarifverhandlungen über sozialverträgliche Begleitmaßnahmen aufgefordert."

ver.di fordert von der Bundesregierung im Rahmen von Tarifverhandlungen vorrangig den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen, die Beteiligung der Beschäftigten an der Entwicklung ihrer beruflichen Zukunft in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sowie im Bereich des Ministeriums. Außerdem verlangt die Gewerkschaft Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung wie Qualifizierung und individuelle Personalentwicklungsmaßnahmen sowie eine umfassende Einkommenssicherung für betroffene Beschäftigte. Meerkamp machte deutlich, dass das Ministerium trotz des erheblichen Personalabbaus aus sozialpolitischen Gründen verpflichtet sei, Ausbildungsperspektiven für die Jugend zu bieten und damit dem Fachkräftemangel vorzubeugen.

"Bislang zeigt das für Tarifverhandlungen zuständige Bundesinnenministerium wenig Neigung, mit ver.di einen entsprechenden Tarifvertrag abzuschließen. Dabei haben wir im Bereich der Bundeswehr bereits bewiesen, wie sich sozialverträgliche Begleitmaßnahmen für die betroffenen Beschäftigten in Tarifverträgen vereinbaren lassen", betonte Meerkamp. "Die gleiche Bereitschaft erwartet ver.di nun für die Beschäftigten im Bereich des Bundesverkehrsministeriums. Die betroffenen Beschäftigten jedenfalls sind bereit, sich aktiv für ihre Forderungen einzusetzen."

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Quelle:
Presseinformation vom 08.11.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. November 2012