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GEWERKSCHAFT/533: Postbank-Streiks fortgesetzt - Solidaritätsstreiks von Postbankfilialen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 5. Dezember 2011

Postbank-Streiks fortgesetzt - Solidaritätsstreiks von Postbankfilialen


Berlin, 05.12.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Streiks bei der Postbank und ihren Tochterunternehmen wie angekündigt fortgesetzt und durch Solidaritätsstreiks bei Postbankfilialbetrieben ausgeweitet. Auch heute beteiligen sich rund 3.500 Beschäftigte der Postbank an den bundesweiten Streiks. Dazu kommen wiederum mehrere Tausend Beamtinnen und Beamte sowie Tarifbeschäftigte, die an Aktionen und Kundgebungen teilnehmen. Auch am Sonnabend gab es an einzelnen Standorten Streiks der Postbankbeschäftigten.

Auch Beschäftigte aus Filialen in Köln, Bonn, Bad Godesberg, München und Hamburg unterstützten die Postbankbeschäftigten am heutigen Montag mit Solidaritätsstreiks, nachdem es in der vergangenen Woche bereits Solidaritätsaktionen gegeben hatte. Es kam dadurch zu Wartezeiten in einigen Filialen. Einzelne Filialen blieben auch ganz geschlossen.

"Wir erwarten, dass die Arbeitgeber die Signale verstanden haben und sich jetzt bei den Verhandlungen endlich bewegen, ansonsten sind wir auf einen längerfristigen Streik auch in der Vorweihnachtszeit eingestellt", erklärte Beate Mensch, zuständiges Bundesvorstandsmitglied für Finanzdienstleistungen heute in Hannover, wo sie vor Streikenden sprach.

Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis, im ver.di-Bundesvorstand unter anderem für die Postdienste zuständig, betonte bei einer Kundgebung in Bonn: "Es gibt eine große Solidarität unter den Beschäftigten. Jetzt muss sich der Vorstand bewegen."

Die Streiks richten sich gegen die Pläne des Postbank-Vorstands, im Rahmen der Integration in den Deutsche Bank-Konzern Bereiche der Postbank in neue Gesellschaften zu wesentlich schlechteren Bedingungen auszugliedern. Diese Pläne wurden zunächst für den Bereich der Kreditabwicklung vorgestellt, sollen jedoch auf zahlreiche weitere Bereiche ausgedehnt werden. Dabei sind drastische Einschnitte wie die Ausweitung der Arbeitszeit, die Kürzung des Jahresurlaubs und eine massive Absenkung der Gehälter vorgesehen.

ver.di fordert in den zurzeit laufenden Tarifverhandlungen einen Überleitungstarifvertrag für alle betroffenen Beschäftigten der Postbank AG und ihrer Töchter. So sollen die bisher bestehenden Tarifverträge in der jeweiligen Fassung weitergelten. Eine weitere ver.di-Forderung sind zehn Arbeitszeitverkürzungstage wegen der stetig zunehmenden Arbeitsbelastung; die Arbeitgeber haben eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit gefordert.

Die 6. Verhandlungsrunde wurde heute um 14 Uhr in Bad Nauheim aufgenommen und wird morgen fortgesetzt.


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Quelle:
Presseinformation vom 05.11.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Dezember 2011