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GEWERKSCHAFT/524: ver.di ruft Postbankbeschäftigte zu bundesweiten Streiks auf (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. November 2011

ver.di ruft Postbankbeschäftigte zu bundesweiten Streiks auf


Berlin, 29.11.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Beschäftigte der Postbank und ihrer Tochterunternehmen zu bundesweiten Streiks aufgerufen. Erster Streiktag ist der 1. Dezember. "Mit ihren Plänen, drastische Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen durchzusetzen, haben die Arbeitgeber eine Eskalation herbeigeführt, die nur sie selbst beenden können", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. Auch die fünfte Verhandlungsrunde am 25. November habe deutlich gezeigt, dass die Arbeitgeber nicht einlenken wollten. "Sie wollen die abgemagerten Ergebnisse, die sie in der Investmentsparte der Deutschen Bank erzielt haben, auf dem Rücken der Beschäftigten im Kunden- und Kreditgeschäft ausgleichen und zusätzlich erhebliche Einsparungen in diesen Teilbereichen der Postbank durchsetzen. Das werden wir nicht zulassen", so die Gewerkschafterin. Daher habe ver.di die Beschäftigten zu Streiks aufgerufen. Die Aktionen am 3. November hätten deutliche Signale gesetzt, die die Arbeitgeber jedoch nicht zu einem Einlenken gebracht hätten. Damit hätten sie den Streik provoziert.

Die Streiks richten sich gegen die Pläne des Postbank-Vorstands, im Rahmen der Integration in den Konzern der Deutschen Bank Bereiche der Postbank in neue Gesellschaften zu wesentlich schlechteren Bedingungen auszugliedern. Diese Pläne wurden zunächst für den Bereich der Kreditabwicklung vorgestellt, sollen jedoch auf zahlreiche weitere Bereiche ausgedehnt werden. Dabei sind drastische Einschnitte wie die Ausweitung der Arbeitszeit, die Kürzung des Jahresurlaubs und eine massive Absenkung der Gehälter vorgesehen.

ver.di fordert in den zurzeit laufenden Tarifverhandlungen einen Überleitungstarifvertrag für alle betroffenen Beschäftigten der Postbank AG und ihrer Töchter. So sollen die bisher bestehenden Tarifverträge in der jeweiligen Fassung weitergelten. Eine weitere ver.di-Forderung sind zehn Arbeitszeitverkürzungstage wegen der stetig zunehmenden Arbeitsbelastung; die Arbeitgeber haben eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit gefordert.


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Quelle:
Presseinformation vom 29.11.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2011