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GEWERKSCHAFT/476: Tarifrunde Zeitungsredaktionen - zum Abstimmungsergebnis aus Baden-Württemberg (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. Juli 2011

Tarifrunde Zeitungsredaktionen - Erstes Urabstimmungsergebnis aus Baden-Württemberg setzt die Zeichen auf Streiks gegen Tarifabbau und für Tariferhöhungen


Berlin, 20.07.2011 - In der Tarifrunde für die bundesweit etwa 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu regional gestaffelten Urabstimmungen aufgerufen. Aus Baden-Württemberg kommt heute das erste Auszählungsergebnis. Demnach votieren 98,3 Prozent der ver.di-Mitglieder für Streiks gegen den von den Verlegern geforderten Abbau von Tarifrechten sowie für Erhöhungen von Gehältern und Honoraren für festangestellte und freie Zeitungsjournalistinnen und -journalisten um vier Prozent. Die in den vergangenen zwei Tagen in Baden-Württemberg zur Abstimmung aufgerufenen Gewerkschaftsmitglieder aus 25 Zeitungsredaktionen haben sich damit ebenfalls entschieden, gegen das von Verlegerseite geforderte deutlich verschlechterte zweite Tarifwerk für Neueingestellte in Zeitungsredaktionen zu kämpfen.

"Die Arbeitgeber halten unverändert an ihren Forderungen nach Verschlechterungen der tariflichen Regelungen und Spaltung der Redaktionen durch ein wesentlich niedrigeres 'Tarifwerk II' fest. Sie wollen damit auf dem einen wie anderen Weg den Journalistenberuf auf Dauer abwerten. Die überwältigende Zustimmung für Streiks in dieser ersten Auszählung der bundesweiten Mitgliederabstimmung verstärkt den Druck auf die Zeitungsverleger. Mit ihrer unnachgiebigen Haltung provozieren sie die schwerste Eskalation einer Tarifauseinandersetzung in Zeitungen seit Jahrzehnten", sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.

Ab heute beginnen die Urabstimmungen in über 20 Zeitungsverlagen in Nordrhein-Westfalen, deren Ergebnis am 22. Juli erwartet wird. Die Streikenden aus den Zeitungen des Landes kamen heute zu einer zentralen Versammlung in Schwerte zusammen. Die seit Montag, 18. Juli, angelaufene Urabstimmung wird von Warnstreiks begleitet, an den denen sich bisher wiederum über 1.500 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten beteiligt haben.


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Quelle:
Presseinformation vom 20.07.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2011