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GEWERKSCHAFT/1713: Deutsche Telekom - ver.di fordert globale Einhaltung von Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechten (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 27. September 2018

Deutsche Telekom: ver.di fordert globale Einhaltung von Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechten


Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert von der Deutschen Telekom AG (DTAG) die weltweite Einhaltung von Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechten, und insbesondere in den USA müsse beim DTAG-Tochterunternehmen T-Mobile US, an dem die Deutsche Telekom rund 64 Prozent der Anteile hält, die gewerkschaftsfeindliche Praxis ein Ende haben. Seit Einstieg der DTAG in den US-amerikanischen Markt würden die Beschäftigten der T-Mobile US systematisch eingeschüchtert und unter Druck gesetzt bis hin zur Kündigung, um ihre gewerkschaftliche Organisierung zu verhindern - mit of-fensichtlicher Duldung des CEO der DTAG, Timotheus Höttges, der auch dem Board der T-Mobile US vorsteht. "Unsere Partnergewerkschaft, die Communications Workers of America, kurz CWA, verlangt seit Jahren ein sogenanntes Neutralitätsabkommen bei T-Mobile US, damit sich Beschäftigte an gewerkschaftlichen Abstimmungsprozessen beteiligen können, ohne Repressionen ausgesetzt zu sein. Ein derartiges Abkommen verweigert der Arbeitgeber bislang; dieses Verhalten ist für uns nicht akzeptabel und muss ein Ende haben", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske anlässlich einer Veranstaltung des Konzernbetriebsrates der Deutschen Telekom AG in Berlin, an der rund 80 Betriebsräte des Unternehmens teilnahmen.

Auch die Bundesregierung stehe in der Verantwortung, so Bsirske weiter. Schließlich halte der Bund, direkt oder indirekt, rund 32 Prozent der Anteile an der Deutschen Telekom. "Die Bundesregierung muss dafür eintreten, dass sich deutsche Konzerne im Ausland anständig verhalten; das gilt erst recht für Konzerne, an denen der Bund Anteile hält und von denen er Dividende kassiert." Solidarisch mit den Beschäftigten in den USA zu sein, gebiete nicht nur der Anstand, sondern folge auch einem Eigennutz, so Bsirske. "Lohndrückerei und schlechte Arbeitsbedingungen führen auf lange Sicht zu einer globalen Absenkung von Sozial- und Arbeitsstandards. Niedrige Kosten andernorts werden von Unternehmen genutzt, um auch bei uns Druck auszuüben."

Jupp Bednarski, Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Deutschen Telekom AG, verwies auf der Veranstaltung in Berlin auf die Kampagne "We expect better - wir erwarten Besseres" von CWA und ver.di. "Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, den Beschäftigten in den USA eine Stimme im Betrieb zu geben."

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die "Betriebsratsinitiative für Neutralität, Respekt, Fairness und Anstand bei der T-Mobile US" ins Leben gerufen. In einer Erklärung der Initiative heißt es: "Die Betriebsräte im Konzern der Deutschen Telekom AG erwarten von der Deutschen Telekom, in allen zum Konzern gehörenden Gesellschaften, national und international, dafür zu sorgen, dass alle Rechtsnormen zur Wahrung von Arbeitnehmerrechten, Gewerkschaftsrechten und Menschenrechten eingehalten werden." Niemand dürfe wegen Aktivitäten für eine Gewerkschaft benachteiligt werden.

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Quelle:
Presseinformation vom 27.09.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2018

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