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GEWERKSCHAFT/1709: Fortsetzung der Tarifverhandlungen mit Ryanair (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. September 2018

Fortsetzung der Tarifverhandlungen mit Ryanair: ver.di fordert deutlich verbessertes Angebot sowie sofortiges Unterlassen von Einschüchterungen


Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Fluggesellschaft Ryanair setzen am morgigen Freitag (21. September 2018) in Berlin die Tarifverhandlungen für die rund 1.000 Flugbegleiter/innen bei Ryanair in Deutschland fort.

"Wir fordern Ryanair auf, ein deutlich verbessertes Angebot auf den Tisch zu legen. Und wir erwarten von Ryanair, unverzüglich den Druck auf die Beschäftigten durch Einschüchterungen und Androhungen von Disziplinarmaßnahmen sowie Strafaktionen zu unterlassen", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle.

Während des Streiks am 12. September habe das Unternehmen mit Strafaktionen reagiert, die nicht mit unserer Verfassung in Einklang zu bringen seien, so Behle. Ryanair hatte die Behauptung aufgestellt, dass der Streik aufgrund einer angeblich einzuhaltenden Ankündigungsfrist von 24 Stunden illegal sei, was zu einer starken Verunsicherung der Beschäftigten geführt habe. Während des Streiks wurden zudem an mehrere Stationen Führungskräfte entsendet, die Streikende fotografierten und überwachten. Darüber hinaus wurden allen Streikenden der Status "unentschuldigter Entzug der Arbeitskraft" bescheinigt ("No-Show"). Damit verbinden sich bei Ryanair Disziplinarmaßnahmen, die nach Erfahrungswerten bei mehrmaligen "No-Shows" mit Kündigung geahndet werden können. Diesen Druck auf die Beschäftigten setzt Ryanair weiterhin fort. ver.di erwartet, dass das Unternehmen umgehend alle Einschüchterungsversuche gegenüber seinen Beschäftigten einstellt und seine Unternehmenskultur ändert

Das bislang vorliegende Entgeltangebot ist für ver.di völlig indiskutabel. Es sieht für die Jahre 2018 und 2021 keine Erhöhungen vor, für 2019 die Umwandlung einer bestehenden Leistungsprämie sowie eine Erhöhung pro Flugstunde um lediglich 50 Cent und eine Erhöhung der Entgelte in 2020 um 41 Euro pro Monat. Ryanair hatte zudem das Angebot gemacht, nationale Verträge abschließen zu wollen, allerdings erst zum Jahr 2022.

Zu den zentralen Forderungen von ver.di für die Kabinenbeschäftigten gehört eine substantielle Entgeltsteigerung, die das Einkommen für alle Beschäftigten existenzsicher und planbar macht. Dazu gehören unter anderem die Einführung eines Basisgehaltes für alle Flugbegleiter, die Erhöhung dieses Gehaltes und die Einführung einer Mindeststundengarantie. Des Weiteren fordert ver.di eine Kompensation bei Verspätungen und die Einrichtung einer betrieblichen Interessenvertretung.

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Quelle:
Presseinformation vom 20.09.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2018

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