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GEWERKSCHAFT/1539: ver.di fordert Rettungsprogramm für 8.000 Beschäftigte bei Air Berlin (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 28. September 2017

ver.di fordert Rettungsprogramm für 8.000 Beschäftigte bei Air Berlin


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nimmt den Vorstandsvorsitzenden von Air Berlin, Thomas Winkelmann, mit seiner Ankündigung, 80 Prozent der Beschäftigten der insolventen Fluggesellschaft könnten von den Bieterfirmen übernommen werden, beim Wort. "Das muss nun vertraglich festgemacht werden. Deswegen fordern wir Air Berlin und die Käufer auf, ein echtes Rettungsprogramm zu vereinbaren und fordern sie zu Verhandlungen auf!", so ver.di-Vorstandsmitglied Christine Behle.

"Zunächst gilt es, die verbal zugesicherten 80 Prozent der Arbeitsplätze tarifvertraglich zu fixieren, und zwar als dreiseitiger Tarifvertrag zwischen Air Berlin, den jeweiligen Erwerbern und ver.di. Des Weiteren muss für die Beschäftigten, die nicht übernommen werden, ein Sozialplan entwickelt sowie eine Transfergesellschaft gegründet werden", so Behle.

ver.di wolle umgehend Gespräche mit Air Berlin darüber beginnen, kündigte die für den Flugverkehr zuständige Vorstandsfrau an. Ein erstes Gespräch mit Air Berlin sei bereits für morgen (Freitag, den 29.09.2017) terminiert. "Wir wollen dann mit allen anderen Käufern sprechen und echte Verhandlungen führen", sagte Christine Behle.

Durch die Insolvenz von Air Berlin sind 8.000 Beschäftigte betroffen. Der Vorstandsvorsitzende Winkelmann hatte auf einer Pressekonferenz am vergangenen Dienstag gesagt, nach dem augenblicklichen Verhandlungsstand würde Air Berlin 80 Prozent der Arbeitsplätze sichern können. Die in die eigenverantwortliche Insolvenz gegangene Fluggesellschaft würde sich aber um jeden Air Berliner kümmern. "Wenn das so ist, dann kann man es auch festmachen", so ver.di-Frau Behle. Denn viele Beschäftigte seien mittlerweile dramatisch verunsichert und würden aus Sorge nicht übernommen zu werden bereits auf Jobsuche gehen oder sähen sich ab November in der Arbeitslosigkeit.

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Quelle:
Presseinformation vom 28.09.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Daniela Milutin - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2017

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