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GEWERKSCHAFT/1406: Neuausrichtung der Commerzbank - Drohung mit Kündigungen muss vom Tisch (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. September 2016

Neuausrichtung der Commerzbank: Drohung mit Kündigungen muss vom Tisch - Vorstandskonzept noch lückenhaft


Berlin, 29.09.2016 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert im Zusammenhang mit der geplanten Neuausrichtung der Commerzbank, den Beschäftigten nicht mit betriebsbedingten Kündigungen zu drohen. Die Belegschaft leiste eine hervorragende Arbeit. "Angesichts der Dimension des geplanten Konzernumbaus ist der Vorstand aufgefordert, vor Aufnahme der Verhandlungen gegenüber der Belegschaft eine belastbare Erklärung zum sozialverträglichen Umgang und zur Vorgehensweise abzugeben", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister am Donnerstag.

Dies gelte umso mehr, als dass in den letzten Jahren bereits viele tausend Beschäftigte ihren Arbeitsplatz bei der Bank verloren hätten: "Der Vorstand muss jetzt aufzeigen, dass sich die anhaltende Niedrigzinsphase, Digitalisierung und Regulierung nicht zu einem gefährlichen Giftcocktail für gut qualifizierte Bankbeschäftigte entwickeln", sagte Meister.

Zuvor hatte die Commerzbank am Rande einer Aufsichtsratssitzung ihre Stellenabbaupläne öffentlich gemacht. Demnach sollen in den nächsten Jahren brutto 9.600 Arbeitsplätze wegfallen. Einzelheiten zum Stellenabbau sind noch nicht bekannt.

Nachvollziehbar sei indes die Strategie, Privatkunden- und Firmenkundengeschäft als Kerngeschäft der Commerzbank zu definieren, auszubauen und zu stärken. Damit würden die Filialen gestärkt, betonte Meister. Dass das Geldinstitut die Digitalisierung des Bankgeschäftes ernst nehme und maßgeblich mitgestalten wolle, sei nicht von der Hand zu weisen. "Die Umsetzung, konkrete Zeitpläne und Schlussfolgerungen sind aber noch völlig unklar. Vor diesem Hintergrund sind auch angebliche Auswirkungen für die Beschäftigten nicht nachvollziehbar", stellte Meister klar. Es müsse jetzt darum gehen, die Neuausrichtung des Geldinstituts gemeinsam mit weiterhin engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu gestalten, anstatt ihnen mit Stellenabbauplänen Angst zu machen.

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Quelle:
Presseinformation vom 30.09.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2016

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