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GEWERKSCHAFT/1291: Tarifverhandlungen Lufthansa zur betrieblichen Altersversorgung vertagt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 6. November 2015

Tarifverhandlungen Lufthansa zur betrieblichen Altersversorgung ohne Ergebnis vertagt


Berlin, 05.11.2015 - Die Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) über die betriebliche Altersversorgung sind am 5. November 2015 in Frankfurt/Main ohne Ergebnis vertagt worden.

Die Lufthansa hatte den Tarifvertrag über die betriebliche Altersversorgung zum 31. Dezember 2013 gekündigt und dann allen drei im Unternehmen vertretenen Gewerkschaften Verhandlungen getrennt angeboten. ver.di hatte dies stets kritisiert und die Lufthansa aufgefordert, gemeinsame Verhandlungen zu führen. Nach einer längeren Sondierungsphase auf der Ebene von Arbeitsgruppen hatte sich ver.di entschlossen, Gespräche aufzunehmen.

Die Lufthansa strebt einen Systemwechsel bei der betrieblichen Altersversorgung an - weg von einer so genannten Leistungszusage, bei der den Beschäftigten eine garantierte Betriebsrente zugesichert wird, hin zu einer beitragsorientierten Zusage, die lediglich den Betrag festlegt, den Lufthansa pro Beschäftigten zahlen muss. Dagegen fordert ver.di eine Beibehaltung des bisherigen Leistungsniveaus.

"Vor dem Hintergrund sinkender gesetzlicher Renten hat die betriebliche Altersversorgung an Stellenwert gewonnen. Eine Verlagerung des Zinsrisikos auf die Beschäftigten lehnen wir daher ab", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. ver.di sei zu einem Systemwechsel bereit, der jedoch ein garantiertes Rentenniveau absichern müsse. So habe ver.di vorgeschlagen, dass Lufthansa für jeden Beschäftigten 6,2 Prozent der Bruttovergütung einzahle und dies mit einem Garantiezins von 3,5 Prozent versehe. Dies habe neben realen Einsparungen auch positive Effekte auf die Bilanz, führe aber nicht zu einem Absinken der Betriebsrenten.

Für die nächste Runde erwarte sie eine Zusage der Lufthansa, dass auf Basis des ver.di-Vorschlages weiter verhandelt werde. Die Lufthansa müsse endlich ihre Handlungsfähigkeit am Tariftisch beweisen, forderte Behle.

Verhandelt wird für die rund 33.000 Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa-Service Group (LSG), der Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und für die ver.di-Mitglieder in der Kabine. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 10. November 2015 in Frankfurt am Main statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 05.11.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. November 2015

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