Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → WIRTSCHAFT


GEWERKSCHAFT/1169: Studie - Die meisten Führungskräfte stehen unter Druck (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 6. Mai 2015

ver.di-Studie zeigt: Die meisten Führungskräfte stehen unter Druck - Keine "Gute Arbeit" im Sinne der DGB-Anforderungen


Nur rund jede zehnte Führungskraft (elf Prozent) im Dienstleistungssektor arbeitet unter zufriedenstellenden Bedingungen. Drei Viertel (76 Prozent) der Beschäftigten mit Vorgesetzten-Funktionen werden bei ihrer Arbeit "sehr häufig" oder "oft" gestört und unterbrochen. Gut zwei Drittel (68 Prozent) der Führungskräfte müssen "sehr häufig" oder "oft" gehetzt arbeiten. Das hat eine Studie im Auftrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf der Basis des DGB-Index "Gute Arbeit" ergeben, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht wird.

Dabei korrigiert die Studie auch das öffentliche Bild von der vermeintlich exklusiven Rolle von Führungskräften, das von Spitzenmanagern oder wenigen leitenden Angestellten geprägt wird. Tatsächlich arbeiten 27 Prozent aller Beschäftigten im Dienstleistungssektor in einer mehr oder weniger leitenden Funktion.

Dabei zeigt die Studie, dass den größeren Gestaltungsmöglichkeiten und der insgesamt etwas besseren Einkommenssituation von Vorgesetzten zumeist schlechtere Bedingungen in Bezug auf Arbeitsintensität und Arbeitszeit gegenüber stehen: So leistet mehr als ein Drittel der Führungskräfte (36 Prozent) fünf oder mehr Überstunden pro Woche. Gut die Hälfte der Betroffenen (51 Prozent) sieht sich in starkem Maße widersprüchlichen Anforderungen ausgesetzt. Diese Belastungen spiegeln sich auch in der Beurteilung des eigenen Einkommens wider: 43 Prozent der Führungskräfte finden, dass ihre Bezahlung nicht oder kaum mit ihrer Arbeitsleistung korrespondiert.

Der DGB-Index "Gute Arbeit", auf dem die Studie basiert, wird seit 2007 repräsentativ mit dem Ziel erhoben, Arbeitsbedingungen und Beanspruchung aus Sicht der abhängig Beschäftigten in Deutschland zu erfassen. Befragt werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aller Branchen. Das Ergebnis ist ein repräsentatives Bild der Arbeitssituation der abhängig Beschäftigten in Deutschland.

Die Studie (Lang- und Kurzfassung) steht zum Download bereit unter
http://tinyurl.com/qc8rhb9 oder
http://www.verdi-gute-arbeit.de/--/YD2Q

*

Quelle:
Presseinformation vom 06.05.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang