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ARBEIT/1888: Kleine Betriebe stellten in der Krise am meisten ein (idw)


Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) - 22.11.2010

Kleine Betriebe stellten in der Krise am meisten ein


Rund die Hälfte aller Neueinstellungen erfolgte 2009 in Betrieben mit weniger als 50 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, geht aus einer Arbeitgeberbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. "Kleine Betriebe haben auch in Krisenzeiten ein hohes Einstellungspotenzial. Zudem zeigt die Beobachtung im Zeitverlauf, dass sich die Zahl der Neueinstellungen über verschiedene konjunkturelle Phasen hinweg in den kleinen Betrieben stabiler verhält als in den größeren Betrieben", so die IAB-Arbeitsmarktforscher.

Allgemein war das Stellenangebot angesichts der Finanz- und Wirtschaftkrise im Jahr 2009 stark rückläufig. In den Bereichen Metall/Metallerzeugnisse und Maschinenbau/Elektrotechnik/Fahrzeuge gab es im vierten Quartal 2009 bis zu 75 Prozent weniger Stellenangebote als im Boomjahr 2007. Demgegenüber verzeichneten einige Dienstleistungsbereiche trotz der Wirtschaftskrise sogar einen deutlichen Anstieg an offenen Stellen. "Steigenden Arbeitskräftebedarf gab es zum Beispiel aufgrund des Ausbaus der Kinderbetreuung und aufgrund der steigenden Nachfrage nach Gesundheits- und Pflegepersonal", schreiben die Autoren der IAB-Studie.


Betriebe aus dem industriellen Sektor klagten am häufigsten über schwer besetzbare Stellen

Trotz der Auftragsrückgänge berichteten die Betriebe aus dem industriellen Sektor am häufigsten von schwer besetzbaren Stellen. Allgemein fiel die Personalsuche den Betrieben jedoch leichter als in den beiden Jahren zuvor. Bei 17 Prozent der sofort zu besetzenden Stellen dauerte die Personalsuche im Jahr 2009 länger als geplant. Im Jahr 2007 lag der entsprechende Wert noch bei 22 Prozent.

Vor allem bei Ingenieuren, Altenpflegern, Erziehern und Sozialarbeitern befürchten die Betriebe in den nächsten drei Jahren erhebliche personelle Engpässe. Das IAB sieht hier allerdings auch die Betriebe in der Pflicht, mit attraktiven Arbeitsbedingungen einem Mangel an Arbeitskräften entgegenzusteuern. So gelte es beispielsweise, Müttern und Vätern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser zu ermöglichen - und Älteren den längeren Verbleib im Berufsleben.

Das IAB erfasst mit seiner Arbeitgeberbefragung das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Im vierten Quartal 2009 beteiligten sich mehr als 15.000 Betriebe an der Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots. Die IAB-Studie im Internet:
http://doku.iab.de/kurzber/2010/kb2310.pdf

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution851


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur
für Arbeit (IAB), Wolfgang Braun, 22.11.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2010