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ARBEIT/1793: Von der Leyen - "Der Arbeitsmarkt braucht weiter die volle Aufmerksamkeit" (BMAS)


Bundesministerium für Arbeit und Soziales - 28. Januar 2010

Von der Leyen:
"Der Arbeitsmarkt braucht weiter die volle Aufmerksamkeit"

Bundesarbeitsministerin kommentiert Arbeitsmarktzahlen für Januar 2009


"Der Anstieg der Arbeitslosen um 342.000 ist eine hohe Zahl, hinter der sich viele Einzelschicksale verbergen. Dahinter steckt allerdings ein hoher saisonaler Effekt. Der Winter hat das Land zu Jahresanfang fest im Griff. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Januar eher typisch für diesen Monat und gegenüber dem Vorjahresmonat um nur 6.000 Arbeitsuchende angestiegen. Nach wie vor wirkt die Kurzarbeit als Puffer und Stabilisator des Arbeitsmarktes. Die meisten Arbeitgeber halten wie in 2009 trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen weiter an Ihren Beschäftigten fest. Seit gestern ist auch die Prognose der Bundesregierung für das Jahr 2010 im Jahreswirtschaftsbericht da. Dort wird mit einer Arbeitslosigkeit von 3,74 Millionen im Jahresdurchschnitt gerechnet. Das bedeutet aber auch, dass die Arbeitslosigkeit in schlechten Monaten in die Nähe der 4 Millionen-Grenze steigen kann. Dass diese Prognose günstiger ausfällt als noch vor wenigen Wochen, liegt vor allem daran, dass die Ausgangslage zum Ende des Jahres 2009 deutlich besser ist als erwartet. Das bedeutet noch keine Erholung am Arbeitsmarkt. Zum einen wird die Arbeitslosigkeit weiter steigen. Zum anderen werden Unternehmen auch bei verbesserter Auftragslage zunächst nicht neu einstellen. Grund ist die große interne Flexibilität der Betriebe, die mit dem Abbau von Arbeitszeitkonten und Überstunden an ihrer Belegschaft festgehalten haben. Dieser Saldo muss sich erst wieder ausgleichen. Der Arbeitsmarkt braucht deswegen nach wie vor unsere ganze Aufmerksamkeit. Wir müssen genau beobachten, ob das Bemühen der Unternehmen, Beschäftigte im Betrieb zu halten, weiter trägt - damit wir flexibel und kurzfristig reagieren können. Das hat sich in der ganzen Krisenzeit bewährt. Zwei gegensätzliche Tendenzen sind sichtbar: Unternehmen kommen einerseits an die Grenzen der Belastbarkeit mit den Haltekosten - und die wirtschaftliche Erholung beginnt langsam. Noch ist unklar, welche Entwicklung die nächsten Monate dominieren wird" sagt die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen.

Auffällig an der Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar ist die Tatsache, dass die Dynamik am Arbeitsmarkt höher ist als vor einem Jahr. Es gibt mehr Zu- aber auch mehr Abgänge als im Januar 2009.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich im letzten halben Jahr stabilisiert, wenngleich auf niedrigerem Niveau. Derzeit sind Kräfte im Bereich Gesundheit und Soziales aber auch Verkäufer, Bürofachkräfte und Elektriker gesucht.

Die Zahl der Erwerbstätigen zeigt nur noch wenig Bewegung. Insgesamt ist die Zahl der Erwerbstätigkeit im Vorjahresvergleich zurückgegangen.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 7 vom 28. Januar 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2010