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WISSENSCHAFT/967: acatech Festveranstaltung - Leitlinien für eine moderne Arbeitsakademie (idw)


acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften - 20.10.2009

acatech Festveranstaltung: Leitlinien für eine moderne Arbeitsakademie


Berlin, 20. Oktober 2009. Die beiden acatech Präsidenten Reinhard Hüttl und Henning Kagermann haben auf der acatech Festveranstaltung im Konzerthaus Berlin Leitlinien der Arbeit der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften vorgestellt. Im Zentrum stand das Thema Innovation, das von den acatech Präsidenten sowie von Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, aus deutscher und von Leif Johansson, Präsident des European Round Table of Industrialists (ERT) und Präsident und CEO von AB Volvo, aus europäischer Perspektive beleuchtet wurde. Besonders geehrt wurde acatech Gründungspräsident Joachim Milberg. Bereits zum fünften Mal verliehen wurde der Journalistenpreis PUNKT.

"Als nationale Akademie für die Technikwissenschaften bringt acatech die besten Kräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Unser Netzwerk, das bei der Festveranstaltung sichtbar wird, versetzt uns in die Lage, Politik und Gesellschaft auf dem besten wissenschaftlichen Kenntnisstand zu beraten und den Transfer zwischen Forschung und Anwendung zu erleichtern", sagte acatech Präsident Henning Kagermann. "Maßstab muss es für uns sein, besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu nachhaltigem Wachstum durch Innovation beizutragen." Dabei bewege sich die Akademie in einem Spannungsverhältnis: "Nachhaltigkeit hat - folgt man der Definition der Brundland-Kommission - drei Dimensionen: eine ökonomische, ökologische und gesellschaftliche." Daher komme es darauf an, widerstreitende Interessen in angemessener Form abzuwägen.

Wie acatech mit seinen derzeit rund 330 wissenschaftlichen Mitgliedern und rund 85 Senatoren als Arbeitsakademie in ausgewogener und wirksamer Form Politik und Gesellschaft zur Seite stehen kann, erläuterte acatech Präsident Reinhard Hüttl: "Als Arbeitsakademie begreifen wir uns als ein flexibles Netzwerk. Das heißt konkret:
- Wir denken ergebnisoffen und arbeiten interdisziplinär.
- Wir denken zukunftsorientiert und arbeiten themenbezogen.
- Wir denken in längeren Zeiträumen und arbeiten in beweglichen Strukturen."

Fraunhofer Präsident Hans-Jörg Bullinger berichtete in seiner Festansprache unter dem Titel "Aufbruch und Umbruch" über die "Innovationstreiber für Business-Exzellenz". Die europäische Perspektive vertrat Leif Johansson, Vorstandsvorsitzender der AB Volvo und designierter Vorsitzender des European Round Table (ERT). Zukunftsweisende Innovationen seien wichtig. Ebenso wichtig ist es heute nach seinen Worten, den Innovatoren von morgen zu zeigen, dass Naturwissenschaft und Technik Antworten auf Zukunftsfragen liefern, und nicht nur Bestehendes noch schneller, kleiner, besser machen. Als konkretes Beispiel nannte er die Hybridtechnologie. Wenn Europas Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden solle, müsse die Industrie insgesamt besser in der Lage sein, gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen.

Auf der Festveranstaltung besonders geehrt wurde acatech Gründungspräsident Joachim Milberg. Bundespräsident a. D. Roman Herzog stellte in einer persönlichen Widmung das große Verdienst Joachim Milbergs um die Etablierung von Deutschlands erster nationaler Wissenschaftsakademie heraus; Weggefährten und Freunde würdigten den Gründungspräsidenten in einer Videobotschaft.

Auf der Festveranstaltung der Akademie wurde erneut der mit jeweils 5.000 Euro dotierte acatech Preis für Technikjournalismus PUNKT verliehen, in diesem Jahr bereits zum fünften Mal. Ein Sonderpreis für besonders vorbildliche Leistungen konnte erstmals an die Redakteurin einer Regionalzeitung für die Etablierung einer Technikkolumne vergeben werden. Sieger des PUNKT 2009 sind Alexander Stirn ("750 Passagiere im Rochenflügel", Süddeutsche Zeitung), Gregor Honsel ("Das Stromnetz kommt ins Rollen", Technology Review), Bernd Müller (Fotoserie "Sonderforschungsbereich 484 am Institut für Physik der Universität Augsburg") und Sven Döring (Einzelfoto "Apfelbaum in Blüte"). Mit einem erstmals verliehenen Sonderpreis honorierte die Jury des Journalistenpreises die Redakteurin Ina Matthes von der Märkischen Oderzeitung für die Etablierung der Technik-Kolumne "Nachgeforscht!" in einer Regionalzeitung. Lilo Berg, Ressortleiterin Wissenschaft bei der Berliner Zeitung und Mitglied der PUNKT-Jury, hielt in diesem Jahr die Laudatio auf die Preisträger des Journalistenpreises PUNKT. Sie sagte: "Die Arbeiten, die wir heute auszeichnen, sind von hervorragender Qualität. Und in einer Zeit, in der Qualitätsjournalismus immer schwieriger wird, sind Meisterleistungen gar nicht hoch genug zu loben."

Die Festveranstaltung ist auch Beginn und Ausblick auf die Arbeit der Akademie im kommenden Jahr: acatech wird das Leitthema Nachhaltiges Wachstum durch Innovation in den nächsten Monaten intensiv und kontinuierlich verfolgen, sei es in der Innovationsberatung der Bundesregierung, dem acatech Round Table Wissenschaft-Wirtschaft im März 2010 und in verschiedenen Symposien, Foren und Projekten.

Weitere Informationen unter:
Mehr Informationen zur Festveranstaltung der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften unter:
www.acatech.de/festveranstaltung2009
Mehr Informationen zum Journalistenpreis PUNKT unter:
www.acatech.de/journalistenpreis-punkt

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution858


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften,
Jann Gerrit Ohlendorf, 20.10.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2009