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WISSENSCHAFT/1092: Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert 21 neue Sonderforschungsbereiche (idw)


Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - 25.05.2011

DFG fördert 21 neue Sonderforschungsbereiche

Breites Themenspektrum von Additiver Fertigung über Biologische Membranen und Manuskriptkulturen bis zur Quantenphysik


Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 21 neue Sonderforschungsbereiche (SFB) zum 1. Juli 2011 ein. Dies beschloss der zuständige Bewilligungsausschuss auf seiner Frühjahrssitzung in Bonn. Die neuen SFB werden mit insgesamt 197 Millionen Euro (inklusive einer 20-prozentigen Programmpauschale für indirekte Kosten der Projekte) zunächst für eine erste Förderperiode von vier Jahren gefördert. Insgesamt hatte der Bewilligungsausschuss über die außergewöhnlich hohe Zahl von 29 Anträgen auf Einrichtung neuer SFB zu entscheiden, an die sehr strenge Maßstäbe für die Qualität der Projekte angelegt wurden. Die hohe Attraktivität des Programms belegt auch die Zahl von 62 Voranträgen, die der zuständige Senatsausschuss einer ersten Prüfung unterzogen hat und von denen im harten Wettbewerb 21 grünes Licht für eine Antragstellung erhalten konnten.

Das Spektrum der von den neuen SFB bearbeiteten Themen reicht von effizienteren, immer kleineren elektronischen Bauteilen und neuen Computeralgorithmen, über biologische Systeme wie Membranen, Ribosomen und Ribonukleinsäuren bis zur Verbesserung von Fertigungsmethoden. Weitere Projekte befassen sich mit verschiedenen Aspekten der Schriftlichkeit sowie sozialen Gefügen und ihrer Ordnung. Zwei der neuen Projekte sind SFB/Transregios (TRR), die sich auf mehrere Forschungsstandorte erstrecken.

Zusätzlich bewilligte der zuständige Ausschuss die Verlängerung von 16 SFB für jeweils eine weitere vierjährige Förderperiode. Die DFG fördert damit ab Juli 2011 insgesamt 250 Sonderforschungsbereiche.


Die neuen SFB im Einzelnen (in der Reihenfolge ihrer Sprecherhochschule):

In der konventionellen Halbleiterelektronik beeinträchtigen strukturelle Defekte die Qualität von Bauelementen. Im Gegensatz dazu können solche Defekte in Oxiden und bestimmten Chalkogeniden die entscheidenden nanoskaligen Funktionseinheiten sein. Drei auf diesen Phänomenen beruhende Schaltprozesse untersucht der SFB 917 "Resistiv schaltende Chalkogenide für zukünftige Elektronikanwendungen: Struktur, Kinetik und Bauelementskalierung - Nanoswitches". Die Erkenntnisse aus den Forschungen könnten zu einem Paradigmenwechsel in der Halbleiterelektronik und zu neuen defektbasierten Bauelementen führen.
(Sprecherhochschule: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprecher: Professor Dr. Matthias Wuttig - außerdem beteiligt: Forschungszentrum Jülich, Access, An-Institut der RWTH Aachen)


Der räumlich und zeitlich kontrollierte Aufbau von Proteingerüsten an Membranen ist für verschiedene Prozesse in Zellen zentral. Der SFB 958 "Einrüstung von Membranen: Molekulare Mechanismen und zelluläre Funktionen" will aufklären, wie Proteinkomplexe Membranen einrüsten und zelluläre Funktionen wie Zellfusion, synaptische Signalübertragung oder Differenzierung steuern. Dazu sollen allgemeingültige Prinzipien der Organisation und Dynamik von membranassoziierten Proteingerüsten erarbeitet und langfristig Werkzeuge entwickelt werden, um deren Funktion zu manipulieren.
(Sprecherhochschule: Freie Universität Berlin, Sprecher: Professor Dr. Volker Haucke - außerdem beteiligt: Humboldt-Universität zu Berlin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin-Buch)


In informationsbasierten Gesellschaften werden opto-elektronische Geräte immer leistungsfähiger und kleiner. Die derzeit etablierten Materialien stoßen dabei inzwischen an ihre Grenzen. Daher setzt der SFB 951 "Hybrid Inorganic/Organic Systems (HIOS) for Opto-Electronics" auf Hybridmaterialien, die die Stärken ihrer einzelnen Komponenten - anorganische Halbleiter, metallische Nanostrukturen und konjugierte organische Materialien - miteinander kombinieren. Die Forschungen sollen die grundlegenden chemischen, elektronischen und photonischen Wechselwirkungen aufklären, die sich aus der unterschiedlichen Natur der Einzelkomponenten ergeben.
(Sprecherhochschule: Humboldt-Universität zu Berlin, Sprecher: Professor Dr. Fritz Henneberger - außerdem beteiligt: Technische Universität Berlin, Universität Potsdam, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie, Berlin, Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin, Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik, Berlin)


"Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten" heißt der SFB 882, der sich mit den Verschiedenheiten von Menschen wie Geschlecht, Alter, kulturelle Vorlieben oder Lebensstile und den sozialen Mechanismen befasst, die zu sozialen Ungleichheiten führen. Insbesondere interessiert die Forschenden, wie, in welchen Lebensphasen und wo individuelle Unterschiede von Gesellschaftsmitgliedern zu Unterschieden in Chancen oder Tätigkeiten führen.
(Sprecherhochschule: Universität Bielefeld, Sprecher: Professor Dr. Martin Diewald - außerdem beteiligt: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin)


Um dem steigenden Energiebedarf der globalen Internetnutzung und den daraus resultierenden ökologischen Auswirkungen zu begegnen, sucht der SFB 912 "HAEC - Highly Adaptive Energy-Efficient Computing" neue Technologien für Computersysteme mit hoher Energieeffizienz bei gleicher Leistungsfähigkeit. Dabei wollen die Forschenden beispielsweise verstehen, wie Softwarekomponenten an die Hardware angepasst werden können und umgekehrt. Um eine hochadaptive energieeffiziente Informationsverarbeitung zu erreichen, setzen sie auf einen integrierten Ansatz aller betroffenen Technologieebenen.
(Sprecherhochschule: Technische Universität Dresden, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Gerhard P. Fettweis)


Der TRR 96 "Thermo-Energetische Gestaltung von Werkzeugmaschinen - Eine systemische Lösung des Zielkonflikts von Energieeinsatz, Genauigkeit und Produktivität am Beispiel der spanenden Fertigung" will Verluste in Antrieb und Hydraulik vor allem im Stand-by-Betrieb und in Kühl-Schmiermittel-Kreisläufen in der spanenden Fertigung vermeiden, um die Energieeffizienz zu steigern. Ziel des TRR sind Abschaltmaßnahmen ohne Genauigkeitsverlust.
(Sprecherhochschule: Technische Universität Dresden, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Knut Großmann - weitere Antragsteller: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Technische Universität Chemnitz, außerdem beteiligt: Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU), Chemnitz, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT), Aachen)


"Wie denken "wir" die Welt?" - Diese und ähnliche Fragen bearbeitet der SFB 991 "Die Struktur von Repräsentationen in Sprache, Kognition und Wissenschaft". Dabei gehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Hypothese aus, dass die Struktur von Repräsentationen auf neuronaler Ebene mit der für sprachliche und institutionalisierte Begriffe der Wissenschaft übereinstimmt. Das Begriffssystem des Menschen ist also nicht logisch-abstrakt, sondern untrennbar mit Wahrnehmung und Motorik verknüpft. Für dieses System will der SFB eine allgemeine Theorie herleiten.
(Sprecherhochschule: Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, Sprecher: Professor Dr. Sebastian Löbner)


Das Schlagwort "Additive Fertigung" steht für Technologien, die Körper schichtweise aufbauen. Also Verfahren, die komplexe geometrische Formen aus pulverförmigem Metall oder Kunststoff Schicht für Schicht direkt aus Computermodellen produzieren können. Der SFB 814 mit dem gleichen Titel widmet sich den noch offenen grundlagenwissenschaftlichen Fragen dieser vielversprechenden Technik. Neben einem besseren Verständnis des Verhaltens von Pulvern in der Fertigung sollen die Erkenntnisse auch in serientaugliche Maschinen einfließen.
(Sprecherhochschule: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Dietmar Drummer)


Lange glaubte die Wissenschaft, dass Ribonukleinsäuren (RNA) nur passive Träger der genetischen Information sind. Heute ist bekannt, dass sie auch eine wesentliche Rolle bei der Genregulation in Prokaryoten und Eukaryoten spielen sowie weitere wichtige Funktionen in großen Komplexen aus Proteinen und RNA wahrnehmen. Dazu nehmen die Makromoleküle komplexe dreidimensionale Strukturen an. Der SFB 902 "Molekulare Mechanismen der RNA-basierten Regulation" untersucht, wie Struktur und Dynamik von RNA mit ihren biologischen Funktionen zusammenhängen.
(Sprecherhochschule: Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprecher: Professor Dr. Harald Schwalbe - außerdem beteiligt: Technische Universität Darmstadt, Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt am Main)


Im SFB 920 "Multifunktionale Filter für die Metallschmelzefiltration - ein Beitrag zu Zero Defect Materials" geht es um die Erforschung von neuartigen Filtersystemen, mit denen durch eine deutliche Verbesserung des Reinheitsgrades des Metalls eine neue Generation von Hochleistungswerkstoffe hergestellt werden kann. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen mittels funktionalisierter, intelligenter Filteroberflächen die mechanischen Eigenschaften von Metall den jeweiligen Bauteilen und ihren Anforderungen anpassen und so die Basis für Innovationen in Sicherheits- und Leichtbaukonstruktionen für Fahrzeuge oder in der Elektronikindustrie schaffen.
(Sprecherhochschule: Technische Universität Bergakademie Freiberg, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Christos Aneziris)


Ziel des TRR 102 "Polymers under Multiple Constraints: Controlled Organisation and Restricted Dynamicsö ist es, den Einfluss interner und externer Zwangsbedingungen auf Strukturbildung und Dynamik in Polymersystemen zu untersuchen und zu verstehen. Dabei untersuchen die Forschenden Systeme, die durch starke Korrelationen zwischen der lokalen Struktur und der globalen Kettenkonformation gekennzeichnet sind. Prominente Beispiele für solche Prozesse sind die Kristallisation im Bereich der synthetischen Polymere und die Fehlfaltung von Proteinen im Bereich der Biopolymere.
(Sprecherhochschule: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprecher: Professor Dr. Thomas Thurn-Albrecht - weitere Antragsteller: Universität Leipzig, außerdem beteiligt: Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM), Institutsteil Halle)


Die Arbeiten des SFB 936 "Multi-Site Communication in the Brain - Funktionelle Kopplung neuronaler Aktivität im ZNS" beruhen auf der Erkenntnis, dass kognitive Prozesse wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Emotion oder Motivation das Zusammenwirken zahlreicher Hirnregionen erfordern. Diese Netzwerke sind äußerst komplex, Fehlfunktionen tragen zur Entstehung von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen bei. Die Hamburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen, wie neuronale Verarbeitung auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen koordiniert wird und erhoffen sich durch ein tieferes Verständnis dieser Vorgänge auch neue Behandlungsmöglichkeiten, beispielsweise von Schlaganfällen.
(Sprecherhochschule: Universität Hamburg, Sprecher: Professor Dr. Andreas K. Engel - außerdem beteiligt: Universität Osnabrück, Universität zu Lübeck)


Das Manuskript ist das Medium der Schriftlichkeit schlechthin, das jahrtausendelang alle von ihm geprägten Kulturen wesentlich bestimmt hat und erst in der frühen Neuzeit im Druck einen ernsthaften Konkurrenten bekam. Der SFB 950 "Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa" erforscht die Vielfalt der Manuskriptkulturen in historischer und vergleichender Perspektive. Zu seinen langfristigen Zielen gehören die Etablierung einer allgemeinen Manuskriptwissenschaft als fächerübergreifende Forschung sowie die Entwicklung nachhaltig nutzbarer Werkzeuge und Methoden.
(Sprecherhochschule: Universität Hamburg, Sprecher: Professor Dr. Michael Friedrich - außerdem beteiligt: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin, Deutsches Orient-Institut Istanbul, Türkei)


Sogenannte Vielteilchensysteme beschäftigen die Physik seit Jahrhunderten. In der Quantentheorie ist die Beschreibung von 'Quanten-Vielteilchensystemen' eine fundamentale und komplexe Fragestellung. Der SFB 925 "Lichtinduzierte Dynamik und Kontrolle korrelierter Quantensysteme" hat sich daher zum Ziel gesetzt, ein tief gehendes experimentelles und theoretisches Verständnis über die Dynamik korrelierter Quantensysteme auf allen relevanten Längen- und Zeitskalen zu erreichen. Dabei spielt Licht die zentrale Rolle, um einerseits die zeitliche Entwicklung der Systeme anzuregen und zu studieren und darüber hinaus in einem zweiten Schritt sogar kontrollieren zu können.
(Sprecherhochschule: Universität Hamburg, Sprecher: Professor Dr. Klaus Sengstock - außerdem beteiligt: Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY), Hamburg)


Der SFB 933 "Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-typografischen Gesellschaften" widmet sich der Erschließung, Dokumentation und Analyse der materialen Präsenz von Geschriebenem in vergangenen Gesellschaften, in denen weder Massenproduktion noch Verteilungsmechanismen von Texten existierten. Die daraus entstehenden Beschreibungen 'materialer Textkulturen' sollen systematisch mit denen typografischer Gesellschaften verglichen werden. Außerdem untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Geschriebenem und Sinngehalt sowie Methoden zur Analyse von schrifttragenden Artefakten.
(Sprecherhochschule: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprecher: Professor Dr. Markus Hilgert - außerdem beteiligt: Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg)


Die Bauteiloberfläche umschließt das Bauteil und hat dabei - ähnlich wie die Haut eines Menschen - einen entscheidenden Einfluss auf seine Funktion und Lebensdauer. Der SFB 926 "Bauteiloberflächen: Morphologie auf der Mikroskala" will daher aufbauend auf moderne Modellierungs- und Simulationsverfahren die wissenschaftlichen Grundlagen für die Erzeugung, Charakterisierung und Anwendung funktionsspezifischer Bauteiloberflächen legen. Dabei führen die Forschenden Erkenntnisse aus Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Oberflächenphysik auf der Mikroskala zusammen.
(Sprecherhochschule: Technische Universität Kaiserslautern, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Hans Hasse - außerdem beteiligt: Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik an der Universität Kaiserslautern (IFOS))


Die Wanderung von Immunzellen ist essenziell für die zelluläre Abwehr des menschlichen Organismus gegen Krankheitserreger, aber ebenso für die Entsorgung überschüssiger oder sterbender körpereigener Zellen. Der SFB 914 "Trafficking of Immune Cells in Inflammation, Development and Diseaseö untersucht Leukozyten sowie deren je nach Aufgabe und Umgebung gezielten Wanderungsrouten und spezifischen Signalprozessen, wobei unter anderem modernste Bildgebungsverfahren zum Einsatz kommen. Langfristig sollen diese Forschungsarbeiten zu neuen Therapiekonzepten gegen entzündliche Erkrankungen beitragen.
(Sprecherhochschule: Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Sprecherin: Professorin Dr. Barbara Walzog - außerdem beteiligt: Technische Universität München, Max-Planck-Institut für Biochemie, Planegg)


Hintergrund für die Forschungen des SFB 924 "Molekulare Mechanismen der Ertragsbildung und Ertragssicherung bei Pflanzen" ist die Sicherung der Nahrungsmittelreserven für die wachsende Weltbevölkerung. Um Pflanzenzüchtung und -produktion zu verbessern, setzen die Forschenden auf ein besseres Verständnis der molekularen Prozesse in den Pflanzen, die an der Ertragsbildung und -sicherung beteiligt sind.
(Sprecherhochschule: Technische Universität München, Sprecher: Professor Dr. Claus Schwechheimer - außerdem beteiligt: Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Universität Regensburg, Helmholtz Zentrum München / Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Oberschleißheim)


Der SFB 901 "On-The-Fly Computing - Individualisierte IT-Dienstleistungen in dynamischen Märkten" befasst sich in drei Bereichen mit der zielgerichteten Weiterentwicklung von Märkten und der Unterstützung der Interaktion zwischen den Teilnehmern in solchen dynamischen, informationstechnischen Umgebungen. Dabei geht es um die algorithmischen und ökonomischen Grundlagen für die Organisation großer, dynamischer IT-Märkte, um Verfahren für Modellierung, Komposition und Qualitätsanalyse von Services und Servicekonfigurationen und um verlässliche Ausführungsumgebungen für das On-The-Fly Computing.
(Sprecherhochschule: Universität Paderborn, Sprecher: Professor Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide)


Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit des SFB 960 steht "Die Bildung von Ribosomen: Grundlagen der RNP-Biogenese und Kontrolle ihrer Funktion". RNP ist die Abkürzung für Ribonukleoproteinkomplexe - also Konstrukte aus Proteinen und Ribonukleinsäuren in lebenden Zellen. Der korrekte Aufbau und die Funktionsfähigkeit von RNP hängen entscheidend vom Zusammenspiel vieler zellulärer Prozesse und Biomoleküle ab. In Regensburg werden diese Prozesse und die molekularen Mechanismen untersucht, die zur Bildung von Ribosomen und RNP beitragen und deren Funktion regulieren.
(Sprecherhochschule: Universität Regensburg, Sprecher: Professor Dr. Herbert Tschochner - außerdem beteiligt: Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU))


Der SFB 923 "Bedrohte Ordnungen" untersucht Gefüge in sozialen Gruppen oder Gesellschaften in Situationen, in denen die Grundbedingungen der Interaktion in Frage stehen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zielen dabei auf eine Geschichte der Krisendiagnostik sowie die Untersuchung von Modi schnellen sozialen Wandels. Zusätzlich wollen sie in den Sozial- und Kulturwissenschaften neue Raum- und Zeitkategorien sowie den Aspekt der Globalisierung etablieren.
(Sprecherhochschule: Eberhard Karls Universität Tübingen, Sprecher: Professor Dr. Ewald Frie)


Weiterführende Informationen:
Weitere Informationen erteilen die Sprecherinnen und Sprecher der Sonderforschungsbereiche.

Ansprechpartner in der DFG-Geschäftsstelle:
Dr. Klaus Wehrberger, Leiter der Gruppe Sonderforschungsbereiche, Forschungszentren, Exzellenzcluster
Klaus.Wehrberger@dfg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution306


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Cornelia Pretzer, 25.05.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Mai 2011