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MELDUNG/062: Ein Mächtekonzert für das 21. Jahrhundert (idw)


Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung - 24.10.2014

Ein Mächtekonzert für das 21. Jahrhundert



Wie können Großmächte, trotz ihrer Unterschiede und Uneinigkeiten, die Eskalation von Konflikten und den Ausbruch von Krieg verhindern? Ein Mächtekonzert für das 21. Jahrhundert, eine neue multilaterale Sicherheitsinstitution unter der Führung von Großmächten, könnte die zeitgemäße Antwort sein, schlägt eine internationale Projektgruppe in ihrem gemeinsamen Policy Paper vor.

Die globale Verteilung der Macht ist im Wandel. Die Folgen dieser Veränderung sind Instabilitäten und Unsicherheiten in der Weltpolitik. Die gegenwärtige Konstellation in Hinblick auf die Ukraine-Krise beweist, dass Großmachtkonflikte - trotz gegenteiliger Wunschvorstellungen - noch nicht der fernen Vergangenheit angehören. Wie kann die internationale Gemeinschaft, wie können Großmächte, trotz ihrer Unterschiede und Uneinigkeiten, die Eskalation von Konflikten und den Ausbruch von Krieg verhindern? Noch allgemeiner, wie können sie auf friedliche und konstruktive Lösungen für die Governance internationaler Sicherheit hinarbeiten?

Mit diesen Fragen beschäftigte sich die abschließende Konferenz des Projekts "Ein Mächtekonzert für das 21. Jahrhundert" vor der geschichtsträchtigen Kulisse des schweizerischen Locarno vom 16. bis zum 19. Oktober 2014. Das internationale Projekt ist am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) angesiedelt. Die über 20 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sieben Ländern haben in den vergangenen drei Jahren gemeinsam das Policy Paper "A Twenty-First Century Concert of Powers - Promoting Great Power Multilateralism for the Post-Transatlantic Era" erarbeitet und es nun in Locarno präsentiert:

Ein Mächtekonzert für das 21. Jahrhundert, eine neue multilaterale Sicherheitsinstitution unter der Führung von Großmächten, könnte die zeitgemäße Antwort sein, wie die Arbeitsgruppe vorschlägt. Basierend auf den Normen und Praktiken des "Europäischen Konzerts" des 19. Jahrhunderts, aber unter Vermeidung von dessen Schwächen, würde ein Mächtekonzert des 21. Jahrhunderts, wie es hier vorgeschlagen wird, vornehmlich informell arbeiten und ein effektives Forum für Vertrauensbildung, Rücksprachen und gemeinsame Vorbereitung von Entscheidungen darstellen. In Anbetracht der bereits stark institutionalisierten internationalen Ordnung, würde es bestehende Institutionen wie die Vereinten Nationen nicht verdrängen sondern ergänzen.

Neben dem Papier, das Handlungsempfehlungen und gemeinsame Positionen der Gruppe in den Vordergrund stellt, wurden auch Kapitelentwürfe für einen Sammelband diskutiert, der als krönender Abschluss des Projekts erscheinen wird und den einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit bietet, ihre persönliche Sichtweise auf ein modernes Mächtekonzert zu artikulieren und wissenschaftlich fundiert zu vertreten.

Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Programms "Europe and Global Challenges" von der Volkswagenstiftung in Hannover, dem Riksbankens Jubileumsfond in Stockholm, Schweden, und der Compagnia di San Paolo in Turin, Italien, finanziert.

Das Policy Paper steht als PDF-Download zur Verfügung.


Weitere Informationen unter:
http://hsfk.de/fileadmin/downloads/PolicyPaper_ATwentyFirstCenturyConcertofPowers.pdf
- Policy Paper "A Twenty-First Century Concert of Powers - Promoting Great Power Multilateralism for the Post-Transatlantic Era"

http://hsfk.de/Ein-Maechtekonzert-fuer-das-21-Jahrhundert.763.0.html
- HSFK-Projekt "Ein Mächtekonzert für das 21. Jahrhundert"

http://www.hsfk.de
- Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution404

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung,
Babette Knauer, 24.10.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2014