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VERBAND/1989: Deutschland hinkt europäischem Wachstum bei Öko-Flächen hinterher (Naturland)


Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V. - 15.01.2014

Deutschland hinkt europäischem Wachstum bei Öko-Flächen hinterher

Grüne Woche: Naturland präsentiert IFOAM EU/FiBL-Handbuch zur Öko-Branche in Europa



Gräfelfing/Berlin - Die Öko-Branche in Europa ist weiter auf Wachstumskurs. Allerdings fällt dieses Wachstum je nach Land sehr unterschiedlich aus. Deutschland ist nach wie vor der mit Abstand größte Markt für Öko-Produkte. 2012 haben die deutschen Verbraucher erstmals mehr als sieben Milliarden Euro dafür ausgegeben, gut sechs Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Doch an den deutschen Bauern geht dieses Wachstum inzwischen größtenteils vorbei, immer weniger deutsche Betriebe stellen um. Die meisten Nachbarländer hingegen weiten ihre Öko-Flächen kontinuierlich aus. Besonders stark ist das Wachstum in den neuen EU-Staaten und bei den Beitrittskandidaten.

"Die Rahmenbedingungen für den Öko-Landbau in Deutschland sind im vergangenen Jahr schwieriger geworden. Die Möglichkeit, mit der nationalen Umsetzungen der EU-Agrarreform die dringend nötige ökologische Agrarwende endlich einzuleiten, wurde von der alten Bundesregierung nicht genutzt", sagte Hans Hohenester, Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzender, am Mittwoch in Gräfelfing. "Hier muss nachgebessert werden", forderte Hohenester: "Sonst verschenken wir die Chance, die steigende Nachfrage der Verbraucher nach ökologisch und regional erzeugten Lebensmitteln für ein Mehr an Umwelt- und Tierschutz in Deutschland zu nutzen."


Umfassende Datensammlung zur Entwicklung der Öko-Branche in Europa

Genaue und umfassende Daten zur aktuellen Lage der Öko-Branche nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa sowie Analysen der politischen Rahmenbedingungen liefert das gerade fertiggestellte Handbuch "Ökologischer Landbau in Europa - Perspektiven und Entwicklungen", das im Rahmen der Internationalen Grünen Woche Berlin erstmals vorgestellt wird. Auf gut 200 Seiten findet man dort Zahlen zum aktuellen Stand und der Entwicklung von Öko-Flächen, Unternehmen, Markt und Handel in den 28 EU-Mitgliedsstaaten, in den EU-Beitrittskandidatenländern sowie in den EFTA-Ländern.

Der Band ist damit eine unverzichtbare Informationsquelle für alle, die sich mit Themen des Öko-Landbaus in Europa befassen. Herausgeber sind die EU-Gruppe der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM EU) sowie das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL). Die deutsche Ausgabe wurde von Naturland betreut.

Gemeinsam mit Marco Schlüter, Direktor der IFOAM EU Group in Brüssel, und Martin Häusling, Agrarexperte der Grünen im EU-Parlament, wird Hohenester auf der Grünen Woche diskutieren, vor welchen Herausforderungen die Öko-Branche in Europa steht. Die Podiumsdiskussion findet statt am Sonntag, 19. Januar, um 12.00 Uhr auf der Bühne in der Bio-Halle 1.2b am Eingang Süd des Messegeländes.

Naturland auf der IGW mit "FAIRkauf" und Aktionsfläche zum Thema Bodenleben

Direkt neben der Bühne können Sie uns an allen zehn Messetagen am Naturland Aktions- und Gemeinschaftsstand (Halle 1.2b, Stand 228/229) besuchen. Kommen Sie an die Naturland "FAIRwöhnbar" und genießen Sie eine unserer öko-fairen Kaffeespezialitäten. Im Naturland "FAIRkauf" können Sie von unseren Partnern ein ausgesuchtes Sortiment an fair gehandelten Produkten in Öko-Qualität erwerben. 22 Unternehmen haben mittlerweile Produkte nach den strengen Naturland Fair Richtlinien zertifizieren lassen. Das Angebot umfasst insgesamt mehr als 500 verschiedene Artikel - neben Klassikern des Fairen Handels wie Kaffee, Schokolade oder Bananen gibt es auch italienische Pasta, Brot, Eier oder Leberwurst. Alles öko, alles fair, in Nord wie Süd.


Rate- und Reaktionsspiele zur Bedeutung der Ressource Boden

Unter dem Motto "Öko-Boden. Voller Leben. Volle Vielfalt" dreht sich auf der Naturland Aktionsfläche derweil alles um die Bewahrung des Bodens als unser aller Lebensgrundlage. Wie trägt der Öko-Bauer durch den Verzicht auf chemische Dünger zum Schutz von Klima und Grundwasser bei? Warum ist Öko-Landbau der beste Hochwasserschutz? Und um wie viel bunter und lebendiger ist das Leben der Tier- und Pflanzenwelt auf ökologisch bewirtschafteten Äckern im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft?

Ob angemeldete Schulklassen, Familien mit Kindern oder Erwachsene: Beim "Montagsmaler"-Begrifferaten können Messebesucher auf spielerische Weise lernen, warum fruchtbarer Boden eine unserer wichtigsten Ressourcen ist und was im ökologischen Landbau alles getan wird, um diese Ressource zu schützen und zu erhalten. Eine elektronische Aktionswand bringt zusätzliche Action ins Spiel.


Naturland auf der Internationalen Grünen Woche Berlin, 17. bis 26. Januar 2014:

- Täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr. Verlängerte Öffnungszeiten am 18./24./25. Januar von 10.00 bis 20.00 Uhr. Bio-Halle 1.2b/228+229, Messegelände Eingang Süd

- 18. Januar: Großdemonstration des Bündnisses "Wir haben es satt!". Auftaktkundgebung 11.00 Uhr, Potsdamer Platz. Die Naturland Demo-Teilnehmer treffen sich um 10.15 Uhr am Uhrturm auf dem Potsdamer Platz.

- 19. Januar: Podiumsdiskussion "Öko-Landbau in Europa - Quo vadis?" mit Marco Schlüter (Direktor IFOAM EU Group), Martin Häusling (MdEP) und Hans Hohenester (Naturland).
12.00 bis 12.40 Uhr. BÖLN-Bühne, Bio-Halle 1.2b/215
Diese Veranstaltung wird von der Europäischen Union, Generaldirektion für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, kofinanziert. Die alleinige Verantwortung für die Inhalte liegt bei den Veranstaltern.

- Auf einen Kaffee mit. Agnes Bergmeister, Naturland Koordinatorin der Kampagne "Öko + Fair ernährt mehr!": Gespräch zum Thema "Kleinbauern - Triebfedern einer nachhaltigen Entwicklung". BÖLN-Bühne, Bio-Halle 1.2b/215
17. Januar - 14.15 bis 14.30 Uhr
18. Januar - 11.00 bis 11.15 Uhr

- Auf einen Kaffee mit. Andreas Ziermann, Naturland Öffentlichkeitsarbeit: Gespräch zum Thema "Ökologisch, sozial, fair - Die drei Säulen der Nachhaltigkeit".
BÖLN-Bühne, Bio-Halle 1.2b/215
22. Januar - 12.45 bis 13.00 Uhr
24. Januar - 16.30 bis 16.45 Uhr
25. Januar - 12.30 bis 12.45 Uhr
26. Januar - 12.30 bis 12.45 Uhr

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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Januar 2014
Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing
Markus Fadl, Pressesprecher
Telefon: +49 (0) 89 - 89 80 82 31
E-Mail: m.fadl@naturland.de
Internet: www.naturland.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Januar 2014