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VERBAND/1870: Bundesausschuss Obst und Gemüse tagte in Berlin (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 25. Oktober 2012

Bundesausschuss Obst und Gemüse tagte in Berlin

Diskussion mit DBV-Präsident Rukwied über Agrar- und Verbraucherpolitik



Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, hat die Mitglieder des Bundesausschusses Obst und Gemüse im DBV ermuntert, ihre erfolgreiche Entwicklung im Obst- und Gemüsebau fortzusetzen. Mit einer nachhaltigen Erzeugung von Obst und Gemüse erreiche man Zustimmung und Vertrauen bei den Verbrauchern. Gesunde Ernährung, rückstandsfreie Produkte, umweltschonende Produktion sowie Frische und Regionalität mit entsprechender Markenpflege seien entscheidend, um Kundenbindung und Verbrauchervertrauen für heimisches Obst und Gemüse zu erhalten.

Rukwied stellte in seinem Statement fest, dass die EU-Kommission und Agrarkommissar Ciolos offenbar nach wie vor viel Sympathie für eine "rückwärts gewandte Agrarpolitik" hätten. Denn nur so sei zu erklären, dass der Direktausgleich "gegreent", indem Fruchtfolge und Stilllegung auf dem Acker staatlich vorgegeben werden sollten. Der Bauernverband habe sich deutlich gegen eine solche Politik ausgesprochen und Vorschläge unterbreitet, mit denen die Zukunftsfragen der Welternährung und der Energieversorgung zu lösen seien.

Für den Bauernpräsidenten ist es bei allen agrarpolitischen Reformen wichtig, der Landwirtschaft einen Rahmen zu geben, mit dem die Wettbewerbssituation verbessert wird. Dazu gehöre auch, das Wachstumspotenzial in, aber auch außerhalb Europas, für den Absatz von Obst und Gemüse aus Deutschland zu nutzen.

Mit Vertretern des Bundeslandwirtschaftsministeriums diskutierten die Mitglieder des Bundesausschusses anschließend Details der Reform der EU-Agrarpolitik. Man war sich einig, dass im Obst- und Gemüsebau keine weiteren "Greening"-Anforderungen gerechtfertigt seien. Dies müsse in den Verhandlungen in Brüssel auch entsprechend eingebracht werden. Bei der Gemeinsamen Marktorganisation gelte es in Brüssel die Wiederbelebung der Interventionsinstrumente abzuwehren. Neue Instrumentarien wie zum Beispiel die verbesserte Krisenvorsorge seien notwendig, zu der die Europäische Union auch entsprechende Vorschläge unterbreitet habe.

In der anschließenden Diskussion über die Pflanzenschutzgesetzgebung stand der nationale Aktionsplan für einen nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Vordergrund. Für den Bundesausschuss Obst und Gemüse ist es wichtig, dass die Vorleistungen anerkannt werden. Es dürfe keine überzogenen Indikatoren geben, die noch nicht einmal einen konkreten Bezug zum Pflanzenschutzmitteleinsatz hätten.

Nach einer Diskussion mit dem Geschäftsführer der Landwirtschaftlichen Arbeitgeber (GLFA), Burkhard Möller, zu Fragen der Vergütung von Saisonarbeitskräften, erteilte der Bundesausschuss Obst und Gemüse einem Mindestlohn für Saisonarbeitskräfte im Obst- und Gemüsebau eine klare Absage.

Insgesamt befindet sich das QS-System Obst und Gemüse weiterhin im Aufwärtstrend. Insbesondere im europäischen Ausland steigen die Zahlen der Systemteilnehmer weiter an.

Bezüglich der Situation auf den Märkten diskutierten die Mitglieder des Bundesausschusses Obst und Gemüse mit Helwig Schwartau von der Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI). Beim Apfel sind die Aussichten für die Saison 2012/2013 gut. Insgesamt wird die Saison 2012 als durchschnittlich mit durchaus Spielraum nach oben bewertet.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. Oktober 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2012