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VERBAND/1672: Lindemann perspektivlos im Dioxin-Skandal (Naturland e.V)


Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
Pressemitteilung vom 19. Januar 2011

Neuer niedersächsischer Landwirtschaftsminister provoziert Öko-Landwirte

Lindemann perspektivlos im Dioxin-Skandal


Visselhövede/Gräfelfing - Mit Unverständnis reagierten die niedersächsischen Naturland Mitglieder auf die Einführungsrede des neuen Landwirtschaftsministers Gert Lindemann (CDU) im Landtag zu Hannover. ,,Wenn nicht die industrielle Tierhaltung der Skandal ist, was dann?" fragt sich Rennig Söffker, Vorsitzender von Naturland e.V. Niedersachsen und Öko-Landwirt in Martfeld. ,,Es geht doch in der aktuellen Diskussion nicht lediglich um die Frage, wie man eines der vielen Umweltgifte aus dem Futter fernhalten, Kontrollen verschärfen oder Fette trennen kann. Es geht um die Grundsatzfrage, welche Form von Landwirtschaft eigentlich bei uns Zukunft hat!" meint Söffker.


Mischfettsäuren bei Öko-Verbänden verboten

Der frisch gebackene Minister hatte behauptet, Öko-Betriebe seien nur durch Zufall nicht vom Dioxinskandal betroffen und im Übrigen läge kein Systemfehler der landwirtschaftlichen Strukturen vor. ,,Von den Dioxinen in den Futterfetten hätten wir aber nicht betroffen werden können, weil derlei Zusatzstoffe in Öko-Futter nicht erlaubt sind. Selbstverständlich können auch Öko-Betriebe Opfer von kriminellem Handeln werden. Das ist ja in der Vergangenheit schon geschehen" erläutert der Naturland Vorsitzende von Niedersachsen. Die industrielle Tierhaltung sei aber sehr wohl der Ausdruck eines völlig falschen Systems. Mangelnder Tierschutz, die Verschmutzung des Grundwassers und der Atemluft, umweltschädliche Nährstofffrachten in den Flüssen - all das sei untrennbar mit dem System der Massentierhaltung verbunden, durch das Niedersachsen bundesweit in Verruf gekommen sei.


Weiter wie bisher ist keine Option

Söffker fordert den Minister auf, seinen Beitrag zu einer selbstkritischen und auf eine zukunftsfähige Landwirtschaft ausgerichteten Diskussion zu leisten. Er unterstreicht: ,,Es ist höchste Zeit, dass wir in Niedersachsen über einen Kurswechsel in der Agrarpolitik sprechen."


Naturland ist Unterstützer der Demonstration "Wir haben es satt" am 22.01. in Berlin zum Agrarministergipfel und ruft alle interessierten BürgerInnen auf, daran teilzunehmen.
Mehr Informationen unter: http://www.wir-haben-es-satt.de/

Naturland fördert den Ökologischen Landbau weltweit und ist mit über 55.000 Bauern und über 500 Herstellern als Naturland Partner einer der größten Öko-Verbände. Als zukunftsorientierter Verband gehören für Naturland Öko-Kompetenz und soziale Verantwortung zusammen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. Januar 2011
Naturland Presse Info - Verantwortlich: Steffen Reese
Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing
Telefon: 089-898082-0, Fax: 089-898082 90
E-Mail: naturland@naturland.de
Internet: www.naturland.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Januar 2011