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VERBAND/1590: Sonnleitner für gelebte Soziale Marktwirtschaft in der Landwirtschaft (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 14. Januar 2010

Sonnleitner für gelebte Soziale Marktwirtschaft in der Landwirtschaft

Feierliche Eröffnung der Internationalen Grünen Woche in Berlin


"Wir brauchen auch in der Landwirtschaft eine gelebte Soziale Marktwirtschaft! Mit einem Ausgleich für die weltweit höchsten Standards, mit einer Honorierung der Umweltleistungen!". Dies forderte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, anlässlich der Eröffnungsveranstaltung der Internationalen Grünen Woche vor zahlreichen hohen Gästen wie Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit, Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und dem ungarischen Landwirtschaftsminister József Graf. Für die deutschen Bauernfamilien sei die Grüne Woche ein festes Datum. In diesem Jahr finde die Grüne Woche zum 75. Mal statt und biete den Besuchern gerade auch das ganze Leistungsspektrum der deutschen Land-, Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Sonnleitner hob hervor, dass die Landwirtschaft vor großen Aufgaben stehe. Sie müsse sich dem harten Wettbewerb des Weltmarktes stellen und gleichzeitig aber immer mehr gesellschaftlichen Ansprüchen und Belangen dienen. "Diese Rechnung geht für unsere Bauernfamilien nicht von alleine auf. Dafür braucht man politischen Mut, dafür braucht man einen gesellschaftlichen Konsens und dafür braucht man am Ende auch Geld", erklärte Sonnleitner. Er betonte, dass dies keine Almosen seien, "sondern notwendige Investitionen in die Zukunft, damit wir lebenswerte ländliche Räume haben und damit wir auch in einer globalisierten Welt Lebensmittel in unserem Land erzeugen können." Für die bevorstehenden Verhandlungen über die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 mache der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung eine Vorgabe, "die wir voll und ganz unterstützen", sagte Sonnleitner, nämlich eine starke erste Säule auch nach 2013 und eine finanziell gut ausgestattete zweite Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik.

Das vorige Jahr sei ein extrem schwieriges Jahr für die Bauern gewesen. Daher sei es ermutigend, dass die Bundesregierung in der Koalitionsvereinbarung und mit dem Sonderprogramm Landwirtschaft ein Zeichen für den Agrarstandort Deutschland gesetzt habe. Die dauerhafte Absenkung der Agrardieselsteuer sei ein wichtiger erster Schritt für mehr Wettbewerbsgleichheit im Binnenmarkt. Zudem konnten spürbar niedrigere Beiträge bei der landwirtschaftlichen Unfall- und Krankenversicherung und ein Sonderprogramm der Bundesregierung für die Milchbauern durchgesetzt werden, sagte Sonnleitner anerkennend gegenüber Bundesministerin Aigner. Doch sei es überfällig, dass die Arbeit und die Produkte der Bauern wieder ihren Preis wert sind, forderte Sonnleitner. Unter dem ruinösen Verdrängungskampf der Lebensmittelkonzerne leiden nicht nur die Bauern, sondern genauso das Ernährungshandwerk und die weit überwiegend mittelständisch geprägte Lebensmittelwirtschaft. "Aber auch unsere Verbraucher sollten wissen, wer auf Dauer nur auf den niedrigsten Preis schielt, der untergräbt ehrliche Qualitätsarbeit", sagte Sonnleitner. Deshalb appellierte er an den Lebensmitteleinzelhandel, "kommt endlich zur Vernunft. Wettbewerb kann man auch über Vielfalt, Originalität, Genuss und Frische führen - und nicht nur über Panikpreise nach alter Schlussverkaufsmanier", so der Bauernpräsident.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 14. Januar 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Januar 2010