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VERBAND/1451: Rahmenbedingungen für den Obstbau verbessert (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 19. Februar 2009

Rahmenbedingungen für den Obstbau verbessert

Kienle: Wir brauchen professionelle Marktbeobachtung und Absatzförderung


Die Sonderkulturen mit Obstbau, Feldgemüsebau und Weinbau seien Zeugnisse einer erfolgreichen und innovativen Branche. "Sie tragen erheblich dazu bei, dass sich das Bild der Bauern in unserer Gesellschaft deutlich verbessert hat." Dies betonte der Stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Adalbert Kienle, bei der Mitgliederversammlung des Landesverbandes Erwerbsobstbau Baden-Württemberg in Stuttgart. Die Rahmenbedingungen für die Sonderkulturen hätten sich dank des Einsatzes der berufsständischen Interessenvertretung verbessert. Die Fruit Logistica in Berlin habe wieder deutlich gemacht, wie weit die Globalisierung in diesem Marktbereich fortgeschritten sei. "In einer solchen Situation auf eine professionelle Markt- und Preisberichterstattung und Absatzförderung zu verzichten, ist mehr als gewagt", betonte Kienle im Hinblick auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Absatzfondsgesetz. Der DBV setze sich deshalb für eine Neuorganisation der Absatzförderung und Marktberichterstattung ein.

Kienle verwies darauf, dass sich seit der europäischen Agrarreform 2003 eine Reihe von Verbesserungen zugunsten der heimischen Sonderkulturen durchsetzen ließ. Die Abschaffung der leidigen OGS-Genehmigungen und der verpflichtenden Flächenstilllegung zählten hierzu ebenso wie die Einbeziehung der Obstdauerkulturflächen in die Prämienregelung. Der Einstieg in die Direktzahlungen in Höhe von 50 Euro pro Hektar sei zugegebenermaßen derzeit noch in einer bescheidenen Höhe. Von dramatischer Bedeutung für Obstbau und Sonderkulturen sei das europäische Pflanzenschutzpaket. Über lange Zeit habe es im Europäischen Parlament danach ausgesehen, dass eine Verhinderungspolitik Vorrang hat. Doch stehe nun am Ende der zweijährigen heftigen Debatte ein Kompromiss bei Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, mit der Praxis, Beratung und Industrie werden leben können, gab sich Kienle überzeugt. Endlich sei man nun auch bei der Harmonisierung der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln einen großen Schritt vorangekommen.

Der Stellvertretende Generalsekretär bedauerte, dass das Konjunkturpaket II keine spezifischen Regelungen für die Landwirtschaft beinhalte. Dennoch hätten auch die Landwirte wie alle Bevölkerungsschichten Vorteile von diesen Entlastungen, etwa in der Krankenversicherung. Der DBV werde weiterhin mit allem Nachdruck eine Entlastung bei der Besteuerung von Agrardiesel, die Möglichkeit zur Bildung von steuerbegünstigten Rücklagen und die Stabilisierung der Bundeszuschüsse zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung fordern.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. Februar 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2009