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FORSCHUNG/841: Stärkekartoffeln in die Maislandschaften (aid)


aid-PresseInfo Nr. 6 vom 8. Februar 2012

Stärkekartoffeln in die Maislandschaften

Wettbewerbsfähigkeit durch verbesserte Selektion


(aid) - Die Erzeugung von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen steht u. a. in der Kritik, weil die in einigen Regionen flächendeckenden Monokulturen mit Mais unter Umwelt- und Artenschutzaspekten nachteilig gesehen werden. Nun soll die Kartoffel zur Auflockerung der Fruchtfolgen beitragen, indem sie als alternativer Stärkelieferant wettbewerbsfähiger gemacht wird. Wissenschaftler des Julius-Kühn-Instituts (JKI) und des Leibnizinstituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) sind daher auf der Suche nach Kartoffeln, die einen hohen Stärkegehalt bei gleichzeitiger Widerstandsfähigkeit gegen die gefürchtete Kraut- und Knollenfäule aufweisen. Das dreijährige Vorhaben wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert.

Normalerweise werden Kartoffeln über die Mutterknollen vermehrt, doch um einen Zuchtfortschritt zu erreichen, müssen die Pflanzen blühen und gekreuzt werden. Dazu werden nun vorhandene Sorten aus den jeweiligen Zuchtprogrammen der Institute gekreuzt. Die Forscher wollen so im Rahmen einer Studie herausfinden, in welchen Pflanzen hohe Stärkegehalte und eine vermehrte Widerstandfähigkeit lokalisiert sind. Deshalb sind sie derzeit auf der Suche nach sogenannten molekularen Markern. Diese Marker zeigen an, welche Pflanzen zur Nachzucht selektiert werden sollten. Die Wirtschaftlichkeit des Anbaus von Stärkekartoffeln steigt unter anderem dann, wenn die Kosten zur Krankheitsbekämpfung gesenkt werden können. Wenn diese Resistenzen einhergehen mit einer gleichzeitig hohen Ausbeute an Stärke, wird der Kartoffelanbau im Vergleich zu Mais und Zuckerrüben wirtschaftlich attraktiver. Das könnte ein Beitrag zu einer abwechslungsreicheren Fruchtfolgegestaltung sein und die Maislandschaften rund um Biogasanlagen auflockern.

Friederike Heidenhof, www.aid.de

Weitere Informationen: www.jki.bund.de


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 6 vom 8. Februar 2012
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Februar 2012