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MELDUNG/537: Ernährungssicherung bei UN-Habitat III Konferenz nur Randthema (Brot für die Welt)


Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst
Pressemitteilung vom 14. Oktober 2016

Ernährung der wachsenden Stadtbevölkerung

Ernährungssicherung bei UN-Habitat III Konferenz nur Randthema


Berlin, 14.10.2016 - Bis 2050 könnte sich die Stadtbevölkerung weltweit von heute knapp vier auf dann 6,5 Mrd. Menschen vergrößern. Knapp 90 Prozent des Anstiegs der urbanen Bevölkerung bis 2050 werden in Afrika und Asien erwartet. Immer drängender wird daher die Frage, wie immer mehr Menschen in den Städten ausreichend und gesund ernährt werden können. Die UN-Habitat Konferenz vom 17. - 20. Oktober 2016 in Quito widmet sich der zunehmenden Verstädterung und wird eine neue Stadtagenda "New Urban Agenda" verabschieden. Leider kommt die Ernährung der wachsenden Stadtbevölkerung nur am Rande vor. "Die Versorgung der Bevölkerung in den Megastädten mit ausreichender und gesunder Ernährung ist eine Schlüsselfrage dieses Jahrhunderts. Eine neue Stadtagenda, die 'lebenswerte Städte' schaffen will, darf deshalb die Ernährungsfrage nicht außen vorlassen", sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt.

Städtische Räume können nach Ansicht von Brot für die Welt nicht ohne ländliche, landwirtschaftlich geprägte Räume gedacht werden. "Bei der Frage, wie die wachsende Stadtbevölkerung ernährt werden kann, gilt es, endlich die Rolle der familienbetriebenen Landwirtschaft anzuerkennen. Diese Betriebe produzieren heute weltweit etwa 80 Prozent der globalen Nahrungsmittel und ernähren somit zu einem großen Teil auch die städtische Bevölkerung", sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel.

Entscheidend wird nach Ansicht von Brot für die Welt sein, ob es gelingt, ganzjährig nutzbare Transportwege und die Großmärkte an den Rändern der Städte wieder zu fördern. In den zunehmenden Verkehrsinfarkten der Megastädte müssen Zwischenlager die Transportlogistik von den Feldern zu den Märkten verkürzen. Der Erhalt der kleinbäuerlichen ländlichen Produktion und der Stadtteilmärkte in den Megastädten des Südens ist ein wichtiges Gebot zur Durchsetzung von Ernährungssouveränität gegen Armut, Hunger und Mangelernährung, nicht nur für die ärmste Bevölkerung der Stadt, sondern für alle.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 14. Oktober 2016
Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Oktober 2016

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