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SOZIALES/1754: Vergiftete Geschenke - Von der Leyen zementiert die Rolle der Zuverdienerin


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 28. März 2012

AG Gleichstellungspolitik

Vergiftete Geschenke: Von der Leyen zementiert die Rolle der Zuverdienerin



Zu den heute veröffentlichten Rentenerwartungen von Minijobberinnen und Minijobbern erklärt die Sprecherin der Arbeitsgruppe Gleichstellung der SPD-Bundestagsfraktion Christel Humme:

Fast 60 Prozent weniger Rente als Männer. Das ist die erbärmliche Rendite für Frauen, die sich aus Mangel an Alternativen und aufgrund veralteter Strukturen wie dem Ehegattensplitting mit Niedriglohn- und Minijobs zufrieden geben müssen.

Das nun ausgerechnet Bundesministerin Ursula von der Leyen vorgibt, diesen Frauen mit der Zuschußrente aus der Armutsfalle helfen zu wollen, ist an Doppelzüngigkeit kaum zu überbieten. Denn von der Leyen zementiert mit der Zuschußrente die Rolle der Frau als Zuverdienerin und damit das Phänomen "Frauenarmut". Dabei wollen Frauen finanziell unabhängig vom Partner oder staatlichen Transferleistungen sein - und zwar über den gesamten Lebensverlauf hinweg. Denn Frauenarmut entsteht nicht erst am Ende des Lebens, sondern schon vorher.

Wer Frauenarmut wirklich bekämpfen will, muß die richtigen Weichen stellen und nicht reparieren: Gleicher Lohn für gleich(wertige)e Arbeit auf gesetzlichem Weg, die Abschaffung des Ehegattensplitting und eine Reform der Minijobs sind dafür ebenso unerläßlich wie ein gesetzlicher Mindestlohn.

Frauen wollen keine Almosen mehr. Sie wollen das Recht auf gleiche Teilhabe am Arbeitsmarkt.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 358 vom 28. März 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. März 2012