Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → SPD

SOZIALES/1701: Dem Integrationsgipfel müssen Taten folgen


SPD-Pressemitteilung 18/12 vom 30. Januar 2012

Özoguz: Integrationsgipfel müssen Taten folgen


Zum Integrationsgipfel der Bundesregierung am morgigen 31. Januar 2012 erklärt die stellvertretende SPD-Vorsitzende Aydan Özoguz:

Dem schönen Schein von Integrationsgipfeln müssen endlich auch Taten folgen. Es ist gut, dass die Bundesregierung den Austausch mit Verbänden und Akteuren sucht. Daraus müssen aber auch konkrete Maßnahmen entstehen, die zu dringend notwendigen Verbesserungen führen. Das kommt bislang zu kurz. Auch der "Nationale Aktionsplan", der morgen vorgestellt werden soll, weist beträchtliche Lücken auf. Nach mehr als fünf Jahren mit Integrationsgipfeln ist das zu wenig.

Von dem, was die Integrationsbeauftragte Böhmer macht, erreicht kaum etwas den Deutschen Bundestag. Stattdessen werden sogar Gesetze von der schwarz-gelben Koalition verabschiedet, die den Erwartungen und Forderungen genau zuwider laufen, wie z. B. beim Gesetz, das Ehepartnern erst nach drei statt zwei Jahren einen eigenständigen Aufenthalt sichert. Die Situation von Frauen, die sich in Gewaltsituationen befinden, wird hierdurch sogar verschärft. Solche Beispiele führen zu Enttäuschung und Resignation.

Auch das von der Bundesregierung geforderte Betreuungsgeld wird mit Sicherheit keine Verbesserungen für die Kinder bringen. Die Bundesregierung muss den Eindruck ausräumen, die Integrationsgipfel seien eine unverbindliche Veranstaltung, die zu nichts führen als warmen Worten. Menschen mit Migrationshintergrund müssen sich endlich auf die Politik verlassen können.

Dabei kann im Bereich der Integration schnell gehandelt werden, beispielsweise mit der Abschaffung der Optionspflicht. Die Zulassung der doppelten Staatsbürgerschaft würde das Zusammenleben in Deutschland erwiesenermaßen erleichtern. Außerdem sind die radikalen Kürzungen der Bundesregierung beim Bund-Länder-Programm Soziale Stadt umgehend zurückzunehmen und sozial-integrative Projekte wieder zuzulassen.


*


Quelle:
SPD-Pressemitteilung 18/12 vom 30. Januar 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
Bürgerbüro, Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
E-Mail: pressestelle@spd.de
Internet: www.spd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2012