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INNEN/2300: Zur Debatte um islamfeindlichen Film - Keinen Raum für Extremismus und Gewalt


SPD-Pressemitteilung 294/12 vom 17. September 2012

Özoguz: Keinen Raum für Extremismus und Gewalt

Zur aktuellen Debatte um den islamfeindlichen Film «Die Unschuld der Muslime» erklärt die stellvertretende SPD-Vorsitzende Aydan Özoguz:



Ich begrüße, dass Bundesinnenminister Friedrich Widerstand gegen die Ausstrahlung des islamfeindlichen Films "Die Unschuld der Muslime" in Deutschland angekündigt hat. Rechtsradikale Gruppen versuchen, dieses arglistige Machwerk für ihre eigene Propaganda zu nutzen, um Hass und Zwiespalt zu sähen. Die ständigen Anstachelungen rechtsextremer Gruppen dürfen wir nicht hinnehmen.

Mit großem Erschrecken sehen wir, was dieser Amateurfilm weltweit auslöst. Es ist ein widerliches Machwerk, aber Gewalt lässt sich niemals rechtfertigen. Die Vorfälle zeigen uns, dass wir einen Dialog über Religion und unterschiedliche Weltanschauungen, über Respekt und Würde brauchen. Ich wünsche mir eine offene, kontroverse, aber auch sachliche Debatte darüber, wie es gelingen kann, friedliches Zusammenleben zu erhalten und Provokateuren nicht zu viel Raum zu überlassen. Wir müssen darüber sprechen, was Religion bedeutet, wie man sie lebt und welchen Raum sie in unserer Gesellschaft hat.

Solche Debatten können nicht nur in Parlamenten geführt werden. Hier sind wir alle gefragt. Es wäre gut, wenn der Bundesinnenminister auch seine eigenen politischen Maßnahmen dahingehend überprüft, wie effektiv er bisher in die Gesellschaft hinein Vertrauen aufgebaut hat, um tatsächlichen Extremismus bei uns zu bekämpfen.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 294/12 vom 17. September 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. September 2012