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BILDUNG/1160: Bildungsteilzeit der IG Metall ist ein innovatives Konzept


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 1. Juli 2014

Arbeitsgruppe: Bildung und Forschung

Bildungsteilzeit der IG Metall ist ein innovatives Konzept



Ernst Dieter Rossmann, bildungs- und forschungspolitischer Sprecher:

Die IG Metall fordert im Rahmen ihrer Verhandlungen für 3,7 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie Teilzeitmodelle für Weiterbildungszeiten. Die SPD-Bundestagsfraktion sieht hierin ein wegweisendes innovatives Konzept. Weiterbildung ist gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und einem Wandel in der Berufs- und Arbeitswelt von entscheidender Bedeutung.*

"Die Forderung nach einer Bildungsteilzeit, wie sie in die bevorstehende Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie für 3,7 Millionen Beschäftigte von der IG Metall eingebracht wird, ist ein hochinnovatives und wegweisendes Konzept. Nach dem Vorbild der Altersteilzeit sollen sich Arbeitnehmer dabei nach zwei Jahren im Unternehmen freistellen lassen können, um bei gleichzeitigem Lohnausgleich beispielsweise eine Ausbildung, eine Aufstiegsfortbildung oder auch eine akademische Weiterbildung absolvieren zu können.

Wichtig ist dabei, verbindliche Rahmenbedingungen zu vereinbaren. Beispielsweise die Einzelheiten der Kostenübernahme von bezahlter Freistellung bis zu angesparten Zeitguthaben. Auch die Form der Beschäftigungsgarantie nach der externen Weiterbildung ist ein wichtiger Eckpunkt, der jetzt ausgehandelt werden muss.

Die Verhandlungsführungen von der IG Metall und der Arbeitgeberseite können hier erneut Pionierarbeit für mehr Arbeitnehmerrechte durch Tarifvereinbarungen und einen zukunftsorientierten Umgang mit dem demographischen und technologischen Wandel leisten. Aktives Gestalten ist schließlich besser als bloßes Verwalten.

Weiterbildungen steigern Chancen zur fortwährenden Teilhabe am Berufsleben und fördern die Entwicklung individueller und chancenreicher Berufswege.

Laut Trendbericht zum Weiterbildungsverhalten des BMBFs aus 2011 nimmt etwa die Hälfte aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an Weiterbildungsveranstaltungen im Laufe des Erwerbslebens teil. Dabei besteht in Zukunft ein besonders großer Bedarf nach längeren Weiterbildungen. Aktuell sind tatsächlich fast 70 Prozent aller Weiterbildungen, an den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer teilnehmen, lediglich wenige Tage kurz. Tarifvereinbarungen könnten hier die die notwendigen längeren Weiterbildungen, von der umfassenden Anpassungsfortbildung über den nachträglichen Erwerb eines ersten vollwertigen Berufsbildungsabschlusses bis zur hochqualifizierten Aufstiegsfortbildung im Sinne einer Meister- oder Fachwirte-Qualifikation mit Bildungsteilzeit erleichtern und stärken.

Eine solche Verbesserung der Qualifikation und Bildung liegt dabei nicht nur im Interesse des einzelnen Beschäftigten und des beteiligten Unternehmens, sondern der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft: schließlich ist das Fachkräftepotential das größte wirtschaftliche Kapital, das wir in Deutschland haben."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 459 vom 9. Juli 2014
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juli 2014