Ernst Dieter Rossmann, Sprecher der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung:

Morgen wird der Bologna-Prozess 15 Jahre alt. Die Praxisnähe von Studiengängen wurde deutlich gesteigert. Trotzdem bleibt die sozioökonomische Spaltung der Studierenden an Hochschulen allgegenwärtig. Dies muss durch eine substanzielle BAföG-Reform geändert werden. Darüber hinaus wollen wir das Urheberrecht bildungs- und wissenschaftsfreundlicher machen.

"Die Hochschulreform Bologna ist trotz anfänglicher Startschwierigkeiten in Deutschland eine Erfolgsgeschichte. Die Berufsorientierung der Studiengänge ist spürbar gestärkt worden. Bologna bietet die Chance, Theorie und Praxis miteinander zu verzahnen, eine Kultur des lebenslangen Lernens zu etablieren und die Mobilität der Studierenden zu erhöhen.

Trotzdem muss an der Qualität der Bologna-Reform weiter gearbeitet werden. Die Auslandsmobilität der Studierenden muss vor dem Hintergrund enger Zeitfenster weiter ausgebaut und die Anerkennungspraxis von Studienleistungen aus dem Ausland verbessert werden. Die Akzeptanz des Bachelors auf dem Arbeitsmarkt muss ausgeweitet werden.

Die soziale Öffnung der Hochschulen ist ein weiterer wichtiger Punkt. Kinder von Nichtakademikern gehen wesentlich seltener zur Hochschule als Akademikerkinder. Dieser Trend muss durchbrochen werden. Hierzu werden wir in dieser Legislaturperiode die BAföG-Sätze erhöhen, damit sich der Gefördertenkreis vergrößert und mehr Studienberechtigten der Besuch einer Hochschule möglich wird. Ebenfalls wollen wir die Förderlücke zwischen Bachelor und Master beim BAföG schließen, um das BAföG Bologna-fähiger und damit moderner zu machen.

Nicht zuletzt ist es von zunehmender Bedeutung im Rahmen des zusammenwachsenden Europas ein bildungs- und wissenschaftsfreundliches Urheberrecht für ein gelungenes Bologna-System in Deutschland zu schaffen. Wir wollen offene Zugänge zu wissenschaftlichen Informationen sichern, damit gute Studienbedingungen auch in Zeiten einer zunehmenden Digitalisierung gesichert werden können."

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