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SCHLESWIG-HOLSTEIN/2132: Ein Abend im Landtag abseits des Protokolls (Landtag)


Der Landtag - Nr. 01 / März 2016
Die Parlamentszeitschrift für Schleswig-Holstein

Ein Abend im Landtag abseits des Protokolls

Von Sarah Meyer


Was können die Gäste beim Besucherabend im Landeshaus erleben? Sarah Meyer, Offizierin an der Marineschule in Flensburg-Mürwik, hat im Januar im Landtag hospitiert. Sie hat sich unter die rund 20 Besucher gemischt und ihre Eindrücke aufgeschrieben.


Wer im Glaskasten sitzt - der verschafft sich gerade einen Einblick in die Landespolitik Schleswig-Holsteins oder hat mitunter schon den Durchblick. Etwa einmal im Monat können sich Bürger bei einem offenen Besucherabend über die Arbeit des Landtages informieren und im gläsernen Plenarsaal Platz nehmen. Zur Führung durch das Kieler Landeshaus ist jeder willkommen. Lediglich der Personalausweis ist vorzuzeigen.


Die 15-jährige Leandra macht es sich im schwarzen Drehstuhl des Landtagspräsidenten bequem. "Ich wollte mal der Obermacher sein", sagt die Schülerin aus Schönkirchen (Kreis Plön). Vom erhöhten Sitzplatz auf dem Podest des Präsidiums hat sie einen guten Überblick über den Plenarsaal. In der Schule nimmt Leandra gerade Politik und Demokratie durch. Zum Besucherabend ist sie mit ihren Eltern gekommen, um ihn "hautnah" zu erleben - den "Raum aus dem Fernsehen".

Rund eine Stunde führt eine Mitarbeiterin des Besucherdienstes durch das Haus. Je nach Gruppengröße und Interesse geht es in verschiedene Räume - den früheren Plenarsaal im ersten Stock, Ausschuss-Sitzungsräume und die Innenhof-Kantine zum Beispiel. Zwar tagt das Parlament nicht montags, wenn der Infoabend stattfindet, ab und an begegnet man aber einem Politiker auf dem Flur.

Es ist ein Abend außerhalb des offiziellen Protokolls. Die Landtagsmitarbeiterin erzählt Anekdoten zum Paternoster, zur "Arbeitslampe" auf dem Rasen vor dem Plenarsaal, zu spärlich gefüllten "Studententellern" in der Kantine und zu roten Umlaufmappen, die dringend bearbeitet werden sollen. Ebenso geht es um Bürogrößen, Datenschutz, Verwaltungsabläufe, Klimatisierung, Schallbrecher oder um die Zeitpläne der Plenarsitzung, die von der Aktualität über den Haufen geworfen werden.

Birte Janßen aus Wahlstedt (Kreis Segeberg) hört den Ausführungen mit ihrem Ehemann aufmerksam zu. Besonders beeindruckt ist sie von der "Offenheit und Aufgeschlossenheit", die sie an diesem Abend erlebt. Die Bibliothekarin verlässt das Landeshaus mit einem "ganz neuen Bild von der Regierung und der Politik", sagt sie. Die 41-Jährige hat sich vorgenommen, über die Internetseite des Landtages auf dem Laufenden zu bleiben.

Höhepunkt jedes Rundgangs ist die "Einnahme" des Plenarsaals. Die Besichtigung des wasserseitigen Anbaus, in dem sonst Abgeordnete und Vertreter der Landesregierung tagen, ist "ein Privileg, das der Schleswig-Holsteinische Landtag gern seinen Besuchern anbietet", betont der Besucherdienst. Den Plenarsaal des Bundestages in Berlin dürfen nur Abgeordnete, Regierungsmitglieder und Saaldiener betreten. In Kiel ist jeder eingeladen, hinter die Mauern des Landtages zu blicken und selbst im Glaskasten Platz zu nehmen.


Termine 2016: 25. April, 30. Mai, 27. Juni,
26. September, 31. Oktober, 28. November.
Op Platt: 6. Juni, 5. September, 5. Dezember.
Zeit: 18:00 Uhr bis ca. 19:00 Uhr.
Treffpunkt: Haupteingang des Landeshauses, ohne vorherige Anmeldung. Bitte bringen Sie Ihren Personalausweis mit.

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Quelle:
Der Landtag, Nr. 01 / März 2016, S. 20
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel
Tobias Rischer (verantwortlich)
Telefon: 0431/988 1120
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. April 2016

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