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SCHLESWIG-HOLSTEIN/1982: Hängt die Bahn Glückstadt ab? (Landtag)


Der Landtag Schleswig-Holstein
Parlamentszeitung Nr. 05 - Mai 2013

Aus dem Plenum
Hängt die Bahn Glückstadt ab?



Glückstadt soll bis 2025 wie in bisherigem Umfang von Zügen auf der sogenannten Marschbahn-Strecke zwischen Hamburg und Westerland/Sylt angefahren werden. Das fordern CDU und Piraten vor dem Hintergrund der Neuausschreibung des Schienennetzes West ab Dezember 2015. Bisher halten in Glückstadt neben Regionalbahnen der Deutschen Bahn auch die "Marschbahn"-Züge der Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Bereits ab Dezember 2014 wird die NOB die Elbestadt voraussichtlich jedoch nicht mehr ansteuern.


Hans-Jörn Arp (CDU) unterstrich in der Debatte: "Glückstadt hat einen Pendleranteil von 18 Prozent oder von mehr als 1.000 Menschen, die jeden Tag nach Hamburg zur Arbeit fahren." Ähnlich argumentierten auch die Piraten, die mit einem Änderungsantrag die stündliche Anbindung Glückstadts in beide Richtungen forderten. "Glückstadt darf nicht gegenüber anderen Verkehrsprojekten hinten anstehen", sagte Fraktionschef Patrick Breyer.

Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) verwies darauf, dass im Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen bereits der Halt von zusätzlichen Zügen vereinbart sei. Weitere Möglichkeiten sehe er wegen der "Trassenkonflikte zwischen Elmshorn und Hamburg" derzeit nicht.

Mitdiskutiert wurde der Ausbau der AKN-Linie zwischen Kaltenkirchen und Hamburg zur S-Bahn-Linie 21. Bislang bedient die AKN die Strecke durch die Kreise Segeberg und Pinneberg mit alten Dieselfahrzeugen. Die müssen 2017 nach dann 30 Jahren erneuert werden. Die CDU fordert von der Landesregierung, den Ausbau der Bahnlinie stärker voranzutreiben und den Anteil des Landes an den Ausbaukosten durch Regionalisierungsmittel des Bundes zu decken. Hier werde es ein Finanzierungskonzept geben, kündigte Verkehrsminister Meyer an. Von 2015 bis 2017 solle das Planfeststellungsverfahren laufen, der Bau 2018 oder 2019 beginnen. "Im Übrigen geht es darum, die AKN durch moderne Schienenfahrzeuge attraktiver zu machen", sagte Meyer.

Der Wirtschaftsausschuss berät beide Themen weiter.

Weitere Redner: K. Vogel (SPD), A. Tietze (Grüne), C. Vogt (FDP), F. Meyer (SSW) / (Drucksachen 18/572, /774, /734)

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Quelle:
Der Landtag Schleswig-Holstein, Nr. 05 im Mai 2013, S. 10
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juli 2013