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SCHLESWIG-HOLSTEIN/1947: Flexibles Einschulalter gefordert (Landtag)


Der Landtag Schleswig-Holstein
Parlamentszeitung Nr. 03 - März 2013

Flexibles Einschulalter gefordert



Liberale und Union wollen, dass Kinder in begründeten Ausnahmefällen ein Jahr später eingeschult werden können, wenn sie Verhaltens- und Sprachauffälligkeiten aufweisen oder motorische Defizite mitbringen. Das hatten zuvor auch über 100 Kinderärzte gefordert. Die Koalition ist dagegen.


Seit 2007 werden in Schleswig-Holstein alle Kinder, die bis zum 30. Juni sechs Jahre alt werden, im darauf folgenden Schuljahr eingeschult. Eine Zurückstellung ist nur noch bei Krankheit und bei sogenannten Frühchen möglich. In der flexiblen Eingangsphase haben die Kinder dann bis zu drei Jahre Zeit, um das Lernziel der ersten Klasse zu erreichen. Heike Franzen (CDU) forderte, Kinder mit großem Förderbedarf gezielter als bisher außerhalb der Schule zu fördern. Es müsse "unterstützende Maßnahmen" geben, "die diese Kinder dann auch wirklich auf die Schulreife vorbereiten".

Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos) konterte: "Nicht die Kinder müssen reif für die Schule, sondern auch die Schule reif für die Kinder sein." Zudem gebe es bereits eine Arbeitsgruppe in der Bildungskonferenz, die sich mit dem Thema beschäftige. Der "Diskussionsprozess" laufe, hieß es bei der Koalition. Auch der Bildungsausschuss berät weiter.

Weitere Redner: K. Vogel (SPD), S. Krumbeck (Piraten), J. Waldinger-Thiering (SSW) / (Drucksachen 18/507, /541)

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Quelle:
Der Landtag Schleswig-Holstein, Nr. 03 im März 2013, S. 9
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. April 2013