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HAMBURG/5022: Hamburger Schulessen - Qualität hat ihren Preis (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft vom 29. Januar 2020

Hamburger Schulessen: Qualität hat ihren Preis!


Ganztägig zugängliche Kantinen und frisches regionales Essen - das soll es laut einem Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft von 2016 in allen Hamburger Ganztagschulen geben - der Beschluss ging auf die Initiative "Guter Ganztag" zurück. Wie eine Anfrage (Drs. 21/19761) der Fraktion DIE LINKE ergibt, scheitert die Umsetzung allerdings derzeit am Geld. "Die Pauschale für das Schulessen wurde 2012 auf 3,50 Euro gesenkt und seitdem nicht mehr erhöht", kritisiert Sabine Boeddinghaus, Sprecherin der Fraktion für Bildung und Familie. "Seit November 2018 haben die Caterer mit der Schulbehörde über eine Erhöhung der Pauschale verhandelt - ohne Ergebnis. Die Pauschalen müssen ähnlich wie im Kita-Bereich mit automatischen Steigerungsraten für Tarife und Sachkosten refinanziert werden. Der Senat darf die Situation nicht länger aussitzen!"

Der Senat ignoriere auch eine aktuelle Studie, die die Argumentation der Caterer stützt und Essenspreise zwischen 4,23 und 5,73 Euro vorschlägt. "Ab sofort wäre eine Pauschale von mindestens vier Euro gerechtfertigt. Wenn auch die Einhaltung von DGE-Standards und die Verwendung regionaler Produkte mit dieser Pauschale abgedeckt werden sollen, ergeben sich allerdings Pauschalen von mindestens rund 4,50 Euro", so Boeddinghaus. "Der Verweis von Senator Rabe auf andere Städte wie Berlin, wo die Pauschale nur 3,30 Euro betrage, ist eine Falschmeldung: Für dieses Jahr ist in Berlin vereinbart, die Pauschale auf 4,09 Euro zu erhöhen. Im nächsten Jahr sollen sogar 4,36 Euro gezahlt werden."

Die Fachabgeordnete unterstützt vor diesem Hintergrund die Forderungen der Hamburger Caterer und auch den Antrag der CDU in der nächsten Bürgerschaftssitzung voll und ganz und fragt: "Will der Schulsenator die Frage der Qualität des Schulessens wirklich mit in die nächste Wahlperiode nehmen? Scheinbar geht er davon aus, dass nicht in jedem Fall der vom Senat beschlossene Mindestlohn gezahlt wird." Boeddinghaus wird an der Kundgebung der Caterer heute um 13 Uhr an der Petrikirche teilnehmen und hofft, dass der Senator endlich Einsicht zeigt.

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Pressemitteilung vom 29. Januar 2020
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2020

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