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HAMBURG/2922: Atom-Container lagern seit Juli im Hamburger Hafen (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 17. August 2014

Senat verkauft Öffentlichkeit für dumm: Atom-Container lagern seit Juli im Hamburger Hafen



Der russische Atom-Seelenverkäufer "Sheksna" hat am Mittwoch, den 13.8.2014, erneut Hamburg mit radioaktiver Fracht angelaufen. Dabei lagern vier Container aus der letzten Fuhre noch immer im Hamburger Hafen. Anti-Atom Aktivisten beobachteten das Ausladen der 18 Container mit der UN-Nummer 2912 (gültig für Uranerzkonzentrat). Dabei entdeckten sie auch die alten Container auf dem Gelände der Firma C. Steinweg. Offensichtlich wurden sie also nicht weiter transportiert, wie der Senat in der Antwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage von Dora Heyenn, Fraktion DIE LINKE behauptet hatte. In der Drucksache 20/12462 antwortet der Senat auf die Frage was mit den Gefahrenstoffen passiert ist: "Sie wurden mit der Bahn zu dem nächstmöglichen Termin abtransportiert." Das ist falsch, das räumt die Innenbehörde gegenüber dem Hamburger Abendblatt auch ein.

Dazu erklärt Dora Heyenn: "Wenn Senator Michael Neumann (SPD) jetzt erklärt, dass 'der zuständige Mitarbeiter kurzfristig umdisponiert und die Container dabehalten' hätte, dann hört sich das verdammt nach Bauernopfer an und ist wenig glaubwürdig. Auch die Erklärung, 'eine Gefährdung sei damit nicht verbunden gewesen', kommt einer Verdummung gleich. DIE LINKE erwartet eine vollständige Aufklärung und eine Entschuldigung für die Falschinformation. Dieser Vorgang lässt die Skepsis gegenüber der Informationspolitik des Senats leider noch mehr wachsen."

Zudem lagern nach Angaben von AtomkraftgegnerInnen derzeit insgesamt 36 Container mit radioaktivem Uranerzkonzentrat, dem so genanntem Yellow Cake, im Hamburger Hafen. Sie hatten diese geheimen Atomtransporte vor einigen Tagen im Hamburger Hafen entdeckt. Sie sollen vermutlich am kommenden Montag Nachmittag per Zug abtransportiert werden.

"Wir sind verärgert, dass der Senat immer wieder Informationen in Verbindung mit Atomtransporten verschweigt oder falsch darstellt. Nur weil wir seit Jahren im Vierteljahresrhythmus Anfragen zu der Thematik stellen, können wir uns mühevoll ein Bild machen und erhalten Hinweise auf geheimgehaltene Transporte. Mit weiteren Anfragen letzte und auch kommende Woche wollen wir klären, ob der Senat seine Antworten generell anhand von Vermutungen statt Fakten verfasst und wie es mit der Lagerung von Atomfracht in Hamburg aussieht", erklärt dazu Dora Heyenn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion, die schon mehrfach die Teilentwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte gefordert hat.

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 17. August 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. August 2014