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BADEN-WÜRTTEMBERG/810: Gewalt gegen Frauen und Mädchen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 159/2012

Landtag leistet mit Diskussionsrunde und Ausstellung Beitrag zum "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen"

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken



Stuttgart. Die verbreitete Gewalt gegen Frauen und Mädchen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, hierzu möchte der Landtag von Baden-Württemberg im Nachgang zum "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" (25. November) am heutigen Mittwoch, 28. November 2012, durch Gesprächsrunden mit Betroffenen sowie durch die Ausstellung von Terre des Femmes e.V. "Tatmotiv Ehre" aufmerksam machen. "Gewalt gegen Frauen ist kein Phänomen, das nur in bestimmten Regionen der Welt auftritt. Gewalt gegen Frauen gibt es auch in Europa, in Deutschland und in unserer Nachbarschaft. Frauenrechte sind Menschenrechte. Daher ist ein konsequenter Einsatz gegen sexualisierte Gewalt gegen Frauen auf nationaler und internationaler Ebene nötig", betonte Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch (Grüne) in ihrer Begrüßungsrede. "Allein in Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr rund 7.100 Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt verzeichnet worden, nahezu 2.600 Wohnungsverweise wurden ausgesprochen", zählte Lösch auf.

"Alle betroffenen Frauen benötigen unsere Hilfe", hob die Landtagsvizepräsidentin hervor. In Baden-Württemberg gebe es ein gewachsenes Netz von Schutz-, Beratungs- und Hilfsangeboten, das aus Einrichtungen der Kirchen, der Städte und Landkreise sowie spezieller Vereine besteht. So hätten im Jahr 2011 rund 3.600 Frauen Schutz in einem der landesweit 40 Frauen- und Kinderschutzhäuser gesucht. "Die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist deshalb auch ein Schwerpunkt der landespolitischen Arbeit", erläuterte Lösch. "Im intensiven Dialog mit allen Akteuren soll ein Landesaktionsplan gegen Gewalt erarbeitet werden." Dieser solle wichtige Ansatzpunkte zum Schutz von Frauen und Mädchen beinhalten, Lücken im Hilfesystem identifizieren und konkrete Handlungsempfehlungen geben.

Weltweit würden jedes Jahr rund 5.000 Frauen von ihren Familienangehörigen ermordet, um die vermeintlich verletzte Familienehre wiederherzustellen, wie Lösch weiter ausführte. "Gewalt gegen Frauen hat viele Formen. Sie reicht von Verstümmelungen über Vergewaltigung bis hin zu Mord. Wir dürfen nicht wegsehen", so Löschs Appell. "Politik und Gesellschaft müssen diese Verbrechen geschlossen und entschlossen bekämpfen", forderte sie abschließend.

Der "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal zurück, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. 1999 wurde der 25. November von den Vereinten Nationen zum "Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen" erklärt.

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Quelle:
Pressemitteilungen 159/2012 vom 28.11.2012
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2012