Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember fordert die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Katrin Sonnenholzner, eine AIDS-Politik, die diesen Namen auch verdient: "Die neue HIV-Präventionskampagne der Bayerischen Staatsregierung ist leider ein reiner PR-Gag. Statt das Image der Staatsregierung mit dieser Kampagne aufzupolieren, wäre das Geld besser in echter Präventionsarbeit angelegt", kritisiert Sonnenholzner.

Nach aktuellen Zahlen der Landeszentrale für Gesundheit leben mehr als 10.000 Menschen in Bayern mit dem HI-Virus und jedes Jahr kommen rund 400 dazu. Etwa 1.800 Menschen in Bayern leben mit einer HIV-Infektion, ohne davon zu wissen. Bei einer späten Diagnose, wie sie in Bayern jährlich bei etwa 130 Menschen gestellt wird, ist die Beeinträchtigung des Immunsystems durch HIV schon weit fortgeschritten. "Um diesen Trends entgegenzuwirken, sind verstärkte Aufklärung, Beratung, Hilfe und die dafür erforderlichen Mittel nötig", so die SPD-Gesundheitspolitikerin.

Die Staatsregierung solle insbesondere die Bemühungen um eine schnellere HIV-Diagnose bei infizierten Frauen unterstützen, erklärt Sonnenholzner. "Da Frauen nicht zur Hauptrisikogruppe gehören, müssen sie oft trotz eindeutiger Symptome eine medizinische Odyssee durchlaufen, bis HIV festgestellt und behandelt wird."

Die Prävention von AIDS sollte auch in bayerischen Justizvollzugsanstalten einen hohen Stellenwert einnehmen. Das Risiko einer HIV-Infektion durch ungeschützten Sex zwischen männlichen Strafgefangenen wird von den Betroffenen negiert oder mindestens unterschätzt. "Der ungehinderte Zugang von Häftlingen zu Kondomen sollte daher von der Justizverwaltung ermöglicht und von der Staatsregierung finanziell unterstützt werden," so Sonnenholzner.

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