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BAYERN/3655: Staatsregierung nimmt Verantwortung beim Denkmalschutz nicht wahr (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 06.09.2013

Staatsregierung nimmt Verantwortung beim Denkmalschutz nicht wahr

3000 denkmalgeschützte Objekte stehen leer - Reinhold Strobl, Mitglied im Landesdenkmalrat, besucht am Tag des offenen Denkmals die Frauenkirche in Amberg



Eine nach wie vor schwierige Lage des Denkmalschutzes in Bayern konstatiert der SPD-Haushaltspolitiker Reinhold Strobl vor dem Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, den 8. September. Strobl: "Derzeit stehen in Bayern rund 3000 denkmalgeschützte Objekte leer und werden damit dem Verfall preisgegeben." Es handelt sich dabei meistens um Bauern- und Bürgerhäuser, also um Zeugnisse, die das Leben der unteren und mittleren Gesellschaftsschichten widerspiegeln. "Das Problem der Denkmalpflege ist nicht nur die Erhaltung von Schlössern wie Neuschwanstein und Kirchen wie die Wieskirche, sondern der Schutz der vielen Kleindenkmäler, die den Dörfern und Städten ihr unverwechselbares Gesicht verleihen", stellt das SPD-Mitglied im Landesdenkmalrat fest.

Gerade für kleinere Denkmäler in privater Hand werde es immer schwieriger, so der Landtagsabgeordnete Strobl weiter: "Mit dem Idealismus der Privatbesitzer allein können Denkmalpflege und Denkmalschutz in Bayern nicht funktionieren. Ein Kulturland braucht eine an Kultur interessierte und engagierte Landesregierung, die ihre Verantwortung wahrnimmt und entsprechend die notwenigen Gelder zur Verfügung stellt."

Zum Tag des offenen Denkmals wirbt Strobl auch dafür, in der Bevölkerung das Verständnis für den Denkmalschutz zu fördern. "Die Denkmalpflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ich halte es für unerlässlich, dass auch in der Schule oder bei der Berufsausbildung die Bedeutung des Denkmalschutzes und seine Rolle für unsere Gemeinschaft stärker in den Vordergrund gestellt werden", so Strobl.

Das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals lautet: "Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?" Reinhold Strobl wird unter anderem auch die Frauenkirche in Amberg besuchen. An der Stelle, wo jetzt die Frauenkirche steht, befand sich im 14. Jahrhundert die Synagoge einer kleinen jüdischen Gemeinde. Ihre Mitglieder wurden 1391 aus der Stadt vertrieben. Deshalb wird die Führung auch auf die Geschichte der mittelalterlichen Judengemeinde eingehen. Beginn 10:00 Uhr, Ort: Eingang Frauenkirche, Frauenplatz 12.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2013