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BAYERN/3112: SPD fordert Programm "Altersgerecht umbauen" (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 31.10.2012

SPD fordert Programm "Altersgerecht umbauen"

Fraktionschef Rinderspacher: Menschen wollen möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben!



Der Vorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion Markus Rinderspacher fordert von Bundes- und Staatsregierung größere Anstrengungen beim altersgerechten Umbau von Bestandswohnungen. Das Programm "Altersgerecht Umbauen", das Bundesbauminister Ramsauer 2011 gestrichen hat, müsse wieder mit 100 Millionen Euro Bundesmitteln für Investitions- und Zinszuschüsse ausgestattet werden, so Rinderspacher: Die von der schwarz-gelben Koalition im Bund nachträglich beantragten 20 Millionen Euro seien bei weitem nicht ausreichend. "Die Menschen wollen auch im Alter möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben können", so Rinderspacher, "aber seniorengerechte Wohnungen sind Mangelware." Das eigene Zuhause ist für die meisten älteren Menschen ihr Lebensmittelpunkt: 96 Prozent aller Älteren in Bayern leben zu Hause.

Für Bayern hat die Staatsregierung kein statistisches Datenmaterial zum altersgerechten Wohnen erhoben (siehe Anfrage von Rinderspacher vom 31.05.2010). Nach Schätzungen seien in Bayern jedoch nur maximal zwei bis drei Prozent des gesamten Wohnraums altersgerecht gestaltet - das seien nicht mehr als 180.000 von 6,1 Millionen Bestandswohnungen. Über die Hälfte der Senioren lebe in Gebäuden, die zwischen 1949 und 1980 gebaut wurden. Experten gehen davon aus, dass sich in Bayern bis zum Jahr 2020 die Zahl der über 65-Jährigen um 20 Prozent, der Hochbetagten gar um etwa 50 Prozent erhöhen werde. Während heute jeder fünfte Bayer 60 Jahre oder älter sei, werde bereits in zwei Jahrzehnten gut ein Drittel der bayerischen Bevölkerung dieser Altersgruppe angehören. Dementsprechend werde auch der Bedarf an altersgerecht angepassten Wohnungen steigen.

"Altersgerechte Modernisierung bedeutet hohe Investitionen, die die Betroffenen selten aus eigener Kraft schultern können", so Rinderspacher. Die meisten Bestandsgebäude hätten keine stufenlose Hauseingänge für Rollstühle oder Gehwagen, enge Hausflure, schmale Türen und keine ausreichenden Bewegungsflächen in Küche und Bad für Rollstuhlfahrer. Die Folge unzureichend ausgestatteter Wohnungen: Immer mehr Menschen müssen in Alten- und Pflegeheimen umziehen, anstatt wie gewünscht in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können. "Altersgerechter Umbau erhöht die Lebensqualität unserer Senioren und hilft, Pflegekosten zu sparen sowie die öffentlichen Kassen zu entlasten", so Rinderspacher. Damit ältere Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und im Bedarfsfall auch dort gepflegt werden können, braucht es nachhaltige Bestandsinvestitionen. Die Sachverständigenkommission "Wohnen im Alter" und das Kuratorium Deutsche Altershilfe hatten 2010 den bundesweiten Investitionsbedarf allein für mobilitätseingeschränkte Senioren auf 39 Milliarden Euro bis 2013 geschätzt.

Rinderspacher will neben dem Bund auch den Freistaat Bayern nicht aus der Verantwortung lassen, denn infolge der Föderalismusreform I liegt die Zuständigkeit für die Wohnraumförderung seit Januar 2007 bei den Ländern. Der Freistaat könne die Kreditlinien der Bayerischen Landesbodenkreditanstalt um ein eigenes staatliches Förderprogramm erweitern. Die Förderung könne zur Zinsverbilligung von Darlehen ausgereicht werden - oder als Investitionszuschuss.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. November 2012