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BAYERN/3071: Schulen mit Heilpädagogen fit machen für Inklusion (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 05.10.2012

Schulen mit Heilpädagogen fit machen für Inklusion

Abgeordnete Margit Wild erläutert bei Fachgespräch der SPD-Landtagsfraktion die Möglichkeiten zum Regelschulbesuch auch für Kinder mit Behinderung



Inklusion ist nach der Änderung des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes im Jahr 2011 eine große Herausforderung für Bayerns Schulen. Kinder mit einer Behinderung sollen die Möglichkeit haben, eine Regelschule zu besuchen. Damit dies gelingen kann, müssen alle Schulen fit gemacht werden für Inklusion. Welche Maßnahmen dafür notwendig sind und welche Rolle dabei die Heilpädagogik spielen kann, war am Freitag, 5. Oktober, Thema eines Fachgesprächs, zu dem die SPD-Landtagsfraktion über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Maximilianeum begrüßte.

"Die Schule soll kein Ort der Ausgrenzung sein, sondern eine Einrichtung, in der Verschiedenheit als Bereicherung begrüßt wird", erläuterte die SPD-Abgeordnete Margit Wild. "Auch in der Schule ist eine Willkommenskultur nötig; die Hauptakteure sollen sich dabei gerne und bereitwillig den Herausforderungen stellen." Es gehe nicht ohne entsprechende Rahmenbedingungen, um die Schulen fit zu machen für die Inklusion. Damit für alle ein hoher Förderstandard angeboten werden kann, sei ausreichend professionelles pädagogisches Personal nötig. Wild: "An Inklusionsschulen besteht ein hoher Kooperations- und Abstimmungsbedarf, was im Gegenzug eine aktive Teamkompetenz erfordert."

Die Fort-, Aus-, und Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrer - so die SPD-Abgeordnete - müssen wissenschaftliche Erkenntnisse und internationale Erfahrungen, im Hinblick auf die inklusive Pädagogik berücksichtigen. Durch regelmäßig stattfindende interne und externe Fortbildungen, solle der fachliche Austausch gewährleistet werden. Darüber hinaus ist eine präzisere Spezialisierung der Lehrer sowie deren Kenntnisse in diagnostischen Verfahren und Lernzielplanung unbedingt notwendig.

Die Schulleitungen und Lehrkräfte vor Ort sollen dabei selbst entscheiden können, welche Klassenstärke ihre Inklusionsklassen haben sollen und feststellen können, welches pädagogische Personal sie dazu benötigen. "Nicht von oben verordnet, sondern vor Ort mit allen Betroffenen entwickelt", lautet Wilds Devise. "Um die Schule fit zu machen, braucht es den Dialog und die Diskussion. Dabei sollen alle Beteiligten gemeinsam überlegen, wie ihre Schule inklusiv werden kann und im Gespräch die benötigten Konzepte dazu entwickeln."

Zur Frage, welchen Beitrag die Heilpädagogen dazu leisten können, stellt die SPD-Expertin - selbst ausgebildete Heilpädagogin - fest, dass Heilpädagogen im Team arbeiten und vorliegende Probleme oder Störungen diagnostizieren. Sie beraten Eltern und erstellen Förder- und Behandlungspläne für die betroffenen Kinder. Anhand dieser Pläne, werden die individuellen Ressourcen und Fähigkeiten der Kinder optimal herausgearbeitet. Der Begriff der 'Ganzheitlichkeit' sei dabei der wichtigste Grundgedanke in der Heilpädagogik: Heilpädagogen setzen nicht bei den Defiziten der Kinder an, sondern handeln ganzheitlich. Einem sprachauffälligen Kind wird beispielsweise nicht nur mit Sprachübungen geholfen, sondern der ganze Körper des Kindes wird in die Übungen miteinbezogen. Zusätzlich beraten Heilpädagogen die Eltern in Konfliktsituationen und versuchen durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Fachbereichen die bestmögliche Betreuung für jedes Kind individuell zu erarbeiten.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
Maximilianeum, 81627 München
Telefon: 089/4126 2347, Fax: 089/41 26-11 68
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Internet: www.spd-landtag.de, www.bayern.landtag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2012