"So darf es auf keinen Fall weitergehen! Fast täglich werden vom Kultusministerium neue Reparaturvorschläge für die unzähligen Mängel des G8 herausposaunt. Vor lauter Aktionismus haben die Verantwortlichen aber das Ziel völlig aus den Augen verloren: Eine vernünftige und gute Ausbildung für unsere Schüler", fasst der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Vorsitzende des Bildungsausschusses Martin Güll das Ergebnis des sogenannten Runden Tisches vom vergangenen Freitag zusammen.

Güll: "Den rund 150.000 Schülerinnen und Schülern, die jetzt schon am Ende der Mittelstufe beziehungsweise in der Oberstufe sind, helfen die beschlossenen Maßnahmen außerdem überhaupt nichts. Sie haben weder von der integrierten Lehrerreserve - die keineswegs schnell und flächendeckend kommen wird - etwas, noch von einer möglichen Lehrplaneindampfung in der Unter- und Mittelstufe. Ganz zu schweigen von einem Intensivierungsjahr, von dem ohnehin niemand weiß, wie es konkret aussehen soll." Die Schülerinnen und Schüler, die bereits jetzt in der Mühle des unzulänglich reformierten Gymnasialbetriebes steckten, würden damit völlig verunsichert: "Wie sollen sie sich ordentlich auf ihre Abiturprüfung vorbereiten, wenn offensichtlich selbst die Kultusbürokraten nicht wissen, was gelernt werden muss?", so Güll.

Der SPD-Bildungsexperte mahnt deshalb grundsätzliche Reformen an - mit Blick auf die Wahlfreiheit der Schülerinnen und Schüler in der Frage, ob sie ihre Gymnasialausbildung in acht oder neun Jahren absolvieren möchten. "Wir müssen endlich inhaltlich am bayerischen Gymnasium arbeiten. Lerninhalte und Bildungsziele müssen klar definiert und der Weg dahin fachlich fundiert geregelt werden. Bastelstunden am Runden Tisch helfen da nicht weiter!"

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