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BAYERN/2881: SPD fordert Stehplatzgarantie in Fußballstadien (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 19.06.2012

SPD fordert Stehplatzgarantie in Fußballstadien

Parlamentarischer Geschäftsführer Güller will mehr Geld für Fanprojekte - Abschaffung günstiger Karten löst das Problem nicht - Gewalt nicht tolerieren



Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Harald Güller, hat im Rahmen der Aktuellen Stunde des Landtags eine Stehplatzgarantie in bayerischen Stadien und die Aufstockung der Mittel für Fanprojekte gefordert. Bundesinnenminister Friedrich hatte die Abschaffung der Stehplätze vor dem Hintergrund der Gewalt in deutschen Fußballstadien ins Gespräch gebracht. Güller hält dies nicht für angemessen. "Ein Verbot von Stehplätzen bringt uns nicht weiter. Nicht die Stehplätze sind das Problem, sondern ein kleiner Teil der Fanszene und die Gewaltbereitschaft eines Teils der Ultra-Fanszene. Dem müssen wir begegnen und junge Leute stabil machen, damit sie ihren Weg dann alleine und eigenverantwortlich gehen können." Außer Frage stehe, dass Gewalt und Rechtsextremismus rund um die Fußball-Arenen nicht toleriert werden dürfe und konsequent verfolgt werden müsse.

Für Güller wäre die Abschaffung der Stehplätze auch ein soziales Problem: Sie sind wesentlich günstiger als Sitzplätze. Finanzschwächere, und hier vor allem jüngere Leute, könnten sich den Besuch des Stadions nicht mehr leisten. "Weshalb sollen wir alle Stehplatzkartenbesitzer bestrafen?", fragt der schwäbische Abgeordnete. Dass das Problem nicht marginal ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: In der ersten Bundesliga sind von 820 000 Plätzen insgesamt etwa 185 000 Stehplätze. In bayerischen Kommunen gibt es in der ersten und zweiten Bundesliga zusammen 60 000 Stehplätze, das heißt, in jeder Spielwoche sind 30 000 Fußball-Fans betroffen.

Güller fordert daher, dem Problem der Gewalt und Pryothechnik in den Stadien auch mit der Aufstockung der Mittel für Fan-Projekte zu begegnen. Derzeit sind im Haushalt des Kultusministeriums nur 156 000 Euro vorgesehen - viel zu wenig, wie der Sportpolitiker weiß. Die Mittel müssten in einem ersten Schritt mindestens verdoppelt werden und dann sukzessive auf eine Million Euro für den staatlichen und kommunalen Anteil erhöht werden.

Für besonders wichtig hält es Güller, dass die Staatsregierung bei allen Gesprächen, die sie zu dem Thema führt, auch Vertreter der Fanprojekte einlädt.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2012