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BAYERN/2587: Staatsregierung muss sich an Kosten für Gebärdendolmetscher beteiligen (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 01.02.2012

Staatsregierung muss sich an Kosten für Gebärdendolmetscher beteiligen

Hilfen für gehörlose Mädchen in Regelschulen: Schwäbische Abgeordnete Dr. Simone Strohmayr appelliert an Minister, hier Bildungsgerechtigkeit ermöglichen


Die SPD-Landtagsfraktion fordert die Staatsregierung auf, die Kosten für den Gebärdendolmetscher für zwei gehörlose Mädchen in Schwaben zu übernehmen. Morgen findet dazu ein Gespräch von Kultusminister Spaenle und Sozialministerin Haderthauer statt. Die Mädchen besuchen seit September statt einer Förderschule eine reguläre Grundschule, wie es das geänderte Erziehungs- und Unterrichtsgesetz seit letztem Jahr ermöglicht. Doch weder der Bezirk Schwaben noch die Staatsregierung haben bisher zugesagt, dass sie die Kosten für den Gebärdendolmetscher tragen werden. Die schwäbische Abgeordnete Dr. Simone Strohmayr sieht den Freistaat aber in jedem Fall in der Pflicht, zumindest einen Teil der Kosten zu tragen: "Es ist einfach ein Wahnsinn, dass die Eltern die Kosten selbst tragen sollen und der Streit zwischen Staatsregierung und dem Bezirk Schwaben auf dem Rücken der Mädchen ausgetragen wird!"

Strohmayr rechnet vor, dass auch hohe Kosten entstehen, wenn die Mädchen die Förderschulen besuchen. Das Mädchen aus Neu-Ulmzum Beispiel muss täglich 140 Kilometer mit dem Schulbus fahren, was sich im Jahr auf 40 000 Euro summiert, die laut Schulfinanzierungsgesetz vom Freistaat zu tragen sind. Eine heilpädagogische Tagesstätte für den Nachmittag schlägt mit 9000 Euro jährlich zu Buche. Zuletzt kostet der Schulbesuch in einer Förderschule das Vierfache einer Regelschule. Dem stehen laut Bezirk Schwaben jährlich 70 000 Euro für einen Gebärdendolmetscher gegenüber. "Das finanzielle Argument sticht hier nicht", so Simone Strohmayr. Sie fordert die Staatsregierung auf, im Sinne der Bildungsgerechtigkeit für die Mädchen zu entscheiden.


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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Februar 2012