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AUSSEN/1854: Saudi-Arabiens Darstellung zum Tod Khashoggis wenig glaubwürdig


Pressemitteilung der Fraktion der Freien Demokraten vom 20. Oktober 2018

LAMBSDORFF: Saudi-Arabiens Darstellung zum Tod Khashoggis wenig glaubwürdig


Zu den Entwicklungen im Fall Khashoggi erklärt der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff:

"Die neuen Äußerungen aus Saudi-Arabien bestätigen die schlimmsten Befürchtungen: Khashoggi ist im Konsulat getötet worden. Unsere ersten Gedanken gelten seinen Angehörigen, seiner Braut Hatice Cengiz und seinen Kollegen bei der Washington Post, mit denen wir gemeinsam trauern.

Die Darstellung Saudi-Arabiens, dass Khashoggi bei einem 'Faustkampf' ums Leben kam, erscheint wenig glaubwürdig. Die internationale Gemeinschaft muss den Druck erhöhen, damit eine vollständige Aufklärung stattfindet. Außerdem sollten alle westlichen Regierungen die bei Ihnen akkreditierten saudischen Botschafter einbestellen und mit Nachdruck auf die Bestimmungen der Wiener Übereinkommen über diplomatische und konsularische Beziehungen hinweisen: In Konsulaten soll eigenen Staatsangehörigen geholfen werden, zu diesem Zweck genießen ihre Mitarbeiter Immunität. Ein so schwerer Missbrauch dieser Immunität ist ein direkter Angriff auf die wichtige diplomatische und konsularische Arbeit aller Nationen weltweit.

Zudem steht jetzt zweifelsfrei fest, dass die deutsche Wirtschaft der großen Wirtschaftskonferenz des Kronprinzen Mohammed bin Salman fernbleiben muss. Das gilt ganz besonders für Siemens, einen der drei Hauptsponsoren, der es dem anderen Hauptsponsor Mastercard nachtun sollte: Das Unternehmen muss seine Teilnahme und Unterstützung absagen."

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Quelle:
Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag
Pressestelle
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Internet: www.fdpbt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2018

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